Mutmaßlicher Nord-Stream-Saboteur in Italien festgenommen
In Zusammenhang mit dem Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines ist in der Nacht zu Donnerstag ein Ukrainer in Italien festgenommen worden. Die Festnahme sei aufgrund eines Europäischen Haftbefehls des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs erfolgt, teilte die Bundesanwaltschaft mit.
Der Mann wurde demnach in der Provinz Rimini durch Beamte der
Carabinieri-Station in Misano Adriatico in enger Kooperation mit dem
Dienst für Internationale Polizeiliche Zusammenarbeit in Gewahrsam
genommen. Er ist den Ermittlern zufolge des gemeinschaftlichen
Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion, der verfassungsfeindlichen
Sabotage sowie der Zerstörung von Bauwerken dringend verdächtig.
Serhii
K. soll laut Bundesanwaltschaft zu einer Gruppe von Personen gehört
haben, die im September 2022 nahe der Insel Bornholm Sprengsätze an den
Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 platzierte. Bei dem
Beschuldigten handelte es sich mutmaßlich um einen der Koordinatoren der
Operation. Für den Transport nutzten er und seine Mittäter eine
Segelyacht, die von Rostock aus startete. Die Yacht war zuvor mithilfe
gefälschter Ausweispapiere über Mittelsmänner bei einem deutschen
Unternehmen angemietet worden.
Die Sprengsätze detonierten am 26.
September 2022. Durch die Explosionen wurden beide Pipelines schwer
beschädigt. Der Beschuldigte soll nach einer Überstellung aus Italien
dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur