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Ungarische EU-Präsidentschaft: Rat oder Zensur?

Archivmeldung vom 29.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Flagge von Ungarn
Flagge von Ungarn

Zum Vorsitz Ungarns in der Europäischen Union ab 1. Januar 2011 erklärt der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Axel Schäfer: Erstmals in der 60-jährigen Geschichte der EG/EU steht am Anfang einer Ratspräsidentschaft ein Rechtsbruch: Die christdemokratisch-konservative Regierung von Viktor Orbán hat im ungarischen Parlament ein Mediengesetz verabschieden lassen, welches die Pressefreiheit vom 1. Januar 2011 an faktisch abschafft.

Nach der Gleichschaltung der öffentlich-rechtlichen Medien 2010 werden jetzt auch die Privaten einer strikten staat-lichen Kontrolle unterstellt. Das ist mit dem EU-Vertrag (Artikel 2 und 3) und der EU-Grundrechtecharta (Artikel 11) nicht vereinbar.

Viktor Orbán hat es abgelehnt, im Hinblick auf das Mediengesetz, auf Parlamentsdebatten oder ein westliches Echo zu reagieren. Ministerpräsident Orbán muss klargemacht werden:

  • Die EU besteht aus parlamentarischen Demokratien mit Meinungspluralismus und Minderheitenrechten - die Einschränkung der Pressefreiheit ist in keinem EU-Mitgliedsland akzeptabel.
  • Ungarn gehört zum Westen - wohin denn sonst. Die westlichen Werte sind universell und Grundlage aller Verfassungen seit der MAGNA CARTA LIBERTATUM.

Die politische Führung der EU muss endlich ihre Verantwortung wahrnehmen:

  • Ratspräsident Van Rompuy muss das Thema "Ungarisches Mediengesetz" und die Konsequenzen auch für ausländische Journalisten sofort auf die Ratstagesordnung setzen - und nicht wie beim Besuch in Budapest im Stile eines Grüß-Gott-Augustes am Tag der Verabschiedung des Mediengesetzes erklären: "Ich werde mit einem ausgezeichneten Eindruck nach Brüssel zurückkehren".
  • Kommissionspräsident Barroso muss endlich sein Schweigen beenden und prüfen lassen, ob ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Ungarn eingeleitet werden kann.
  • Bundeskanzlerin Merkel darf sich nicht länger hinter wolkigen Formulierungen ihres Regierungssprechers verstecken - sie muss persönlich zu Ungarn Stellung nehmen.

Viktor Orbàn ist Vizepräsident der Christdemokratischen Parteifamilie in Europa (EVP). Merkel, Barroso und Van Rompuy sind Christdemokraten allesamt. Die Frage lautet: Politische Kumpanei unter Mitte-Rechts-Parteien oder europäische Solidarität für die Demokratie?

Quelle: SPD-Bundestagsfraktion

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