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Globale Trinkwasserkrise spitzt sich zu

Archivmeldung vom 03.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Trinkwasser ist in vielen Regionen ein kostbares Gut. Bild: pixelio.de/Nitschke
Trinkwasser ist in vielen Regionen ein kostbares Gut. Bild: pixelio.de/Nitschke

Das Ziel der UNO, bis 2015 die Zahl der Menschen ohne Zugang zu Trinkwasser zu halbieren, wird nicht erreichbar sein. Zu diesem Schluss kommt Zafar Adeel, Direktor des Instituts für Wasser, Umwelt und Gesundheit der University of the United Nations, im pressetext-Interview. Anlass gab die gestern begonnene Konferenz der UNO-Wasserexperten im kanadischen Hamilton, deren Vorsitz Adeel innehat.

Die bessere Trinkwasserversorgung gehört zu den Entwicklungszielen, die sich die UNO 2000 in der Millenniumserklärung gesetzt hat. Laut dieser sollten bis 2015 zumindest zwei statt wie bisher nur ein Drittel der Menschheit Zugang zu hygienisch einwandfreiem Trinkwasser besitzen. Zehn Jahre sind bisher vergangen, doch der UN-Experte versprüht kaum Optimismus, dass das Ziel innerhalb des Zeitlimits erreicht werden könnte. "Während die Versorgung in städtischen Slums teilweise voranschreitet, ist das besonders in ländlichen Gebieten sehr schwierig. Für das Ziel wären viele zusätzliche Mittel für Investitionen notwendig. Erreicht werden muss letztlich jedoch die Vollversorgung", so Adeel.

Dürre bedroht Afrika und Zentralasien

An mehreren Stellen des Planeten spitzt sich derzeit eine Wasserkrise zu. "Am stärksten betroffen sind große Teile des afrikanischen Kontinents, der mittlere Osten und Zentralasien. Vielerorts liegt hier die Verfügbarkeit von Wasser weit unter dem absolut nötigen Minimum, zudem auch die Qualität des Wassers. Das bedroht die Produktivität und häufig sogar das menschliche Überleben", erklärt der UN-Experte. Es sei abzusehen, dass sich die Situation vor allem in diesen Regionen zukünftig weiter verschlimmern werde, falls keine nachhaltigen Gegenmaßnahmen in großem Stil eingeleitet werden.

Für eine Besserung der Situation sollten die Industriestaaten diesen Ländern Finanzmittel, technische Ausrüstung und Know-how zur Verfügung stellen. Zudem sei es wichtig, dass sie selbst zu beispielhaften Modellen würden, wie man in Zeiten des Klimawandels mit den schwindenden Wasserreserven umgeht. "Auch in reichen Staaten des Nordens wie etwa in Kanada oder Westeuropa wird die Wasserversorgung immer schwieriger und die Qualität sinkt trotz des vermeintlichen Wasserreichtums. Was den Umgang mit dieser Problematik und deren Verständnis betrifft, sind viele Industrieländer noch Entwicklungsländer."

Wasser global thematisieren

Die aktuelle Finanzkrise beinhalte laut Ansicht Adeels die Chance, die flächendeckende Wasserversorgung neu und effizienter zu gestalten. Das Thema Wasser müsse daher in internationalen Verträgen eine ebenso wichtige Rolle spielen wie die Ernährungssicherheit, Klimawandel, globaler Frieden und Stabilität. Der UN-Wasserexperte betont jedoch, dass der wichtigste Motor der Umgestaltung die wasserarmen Länder selbst sein sollten. "Besonders vom Privatsektor dieser Staaten sind Impulse zu erwarten." Dieselbe Ansicht vertreten auch deutsche Wasserexperten.

Quelle: pressetext.austria Johannes Pernsteiner

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