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Ex-Fed-Chef Alan Greenspan: "Der Euro ist nur mit einer politischen Union zu retten"

Archivmeldung vom 11.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Alan Greenspan (2002). Bild: wikipedia.org
Alan Greenspan (2002). Bild: wikipedia.org

Alan Greenspan, langjähriger Chef der US-Zentralbank Federal Reserve (Fed), hegt schwere Zweifel an der Zukunft des Euros. "Der Euro ist nur mit einer politischen Union zu retten", sagte Greenspan der "Welt am Sonntag".

Er glaube nicht daran, dass ein gemeinsamer Wirtschafts- und Währungsraum auf Dauer funktionieren könne, wenn er aus 17 Ländern mit 17 unterschiedlichen Sozialsystemen bestehe. Denn ein Land, welches keine Kontrolle über sein eigenes Budget habe, könne kein Sozialstaat sein. "Die Euro-Zone braucht eine vollständige politische Union, entweder von allen Staaten oder nur von einem Kerneuropa. Das ist der einzige Weg, wenn die Euro-Zone nicht auseinanderfliegen soll", sagte Greenspan.

Er sei jedoch "skeptisch", dass es zu einer politischen Union in Europa kommen werde. "Die deutsch-deutsche Wiedervereinigung zeigt, wie schwer selbst in einem gemeinsamen Staat die kulturelle Angleichung ist." 23 Jahre nach dem Mauerfall seien Ost- und Westdeutschland immer noch nicht in einem wirtschaftlichen Gleichgewicht. "Wir schreiben das Jahr 2013, und Sie zahlen immer noch den Solidaritätszuschlag!"

Mit einer politischen Union werde die Angleichung der Unterschiede in Europa schwierig. Ohne eine politische Union halte Greenspan sie dagegen für fast unmöglich. Mit der Finanzkrise seien die kulturellen Unterschiede der EU-Mitgliedsstaaten zutage getreten. "Die Zinsen auf Staatsanleihen der südlichen Staaten schossen in die Höhe während die von Deutschland und einigen anderen Ländern wie den Niederlanden, Österreich und Finnland niedrig und stabil blieben."

Die deutsche Bundesbank sei der größte Kreditgeber der Euro-Zone. Die anderen Zentralbanken der Mitgliedsstaaten stünden bei der Bundesbank mit 570 Milliarden Euro in der Kreide. "Sie erwarten, dass Deutschland alles bezahlt. Daran sehen Sie, dass das System nicht besonders gut funktioniert", sagte der Ökonom. Es bestehe kein Gleichgewicht.

Positiv bewertet der ehemalige Fed-Chef den Vorstoß Deutschlands, mit einer Bankenunion die Finanzregulierung von der nationalen auf die europäische Ebene zu heben. "Natürlich, wenn man auf eine politische Union zusteuert, ist eine Bankenunion ein logischer erster Schritt dorthin."

Greenspan stand von 1987 bis 2006 an der Spitze der US-Notenbank-Fed. Am 22. Oktober hat der 87-Jährige sein neustes Buch "The Map and the Territory" veröffentlicht.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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