Rosa-Luxemburg-Stiftung in Russland nun "unerwünschte Organisation"
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) ist in Russland zur "unerwünschten Organisation" erklärt worden. Wie die "taz" berichtet, begründete die zuständige Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation ihre Entscheidung damit, dass die Stiftung "Programme und Projekte" durchführe, "die darauf abzielen, Proteststimmungen zu schüren, die Jugend zu radikalisieren und Organe der Staatsmacht Russlands zu diskreditieren".
"Wir haben gestern über russische Medien von der Entscheidung der
russischen Generalstaatsanwaltschaft erfahren", sagte
RLS-Geschäftsführerin Daniela Trochowski am Dienstag der "taz". "Wir
bedauern diese weitere Eskalation durch die russische Regierung." Die
Stiftung stehe "weiterhin an der Seite der linken Opposition in
Russland, die unter der Repression des Staates leidet".
Die
Rosa-Luxemburg-Stiftung ist die letzte parteinahe deutsche Stiftung, die
zur "unerwünschten Organisation" erklärt worden ist. Schon im Mai 2022
wurde die Grünen-nahe Heinrich-Böll-Stiftung zur so eingestuft. Im März
2024 folgte die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung, im April 2024 die
FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung, im August 2024 die CDU-nahe
Konrad-Adenauer-Stiftung und im April 2025 die CSU-nahe
Hanns-Seidel-Stiftung.
Ihre Moskauer Büros mussten die
Rosa-Luxemburg-Stiftung und die anderen Stiftungen allesamt bereits im
April 2022 schließen. Zuvor hatte ihnen das russische Justizministerium
die rechtliche Grundlage für die weitere Arbeit in Russland entzogen.
"Putin
und seine Regierung fürchten die Wahrheit, sie fürchten Kritik und sie
fürchten Organisationen, die den Mut haben, sich öffentlich gegen Krieg
und Repression zu stellen", sagte der Linken-Vorsitzende Jan van Aken
der "taz". Aus dem Auswärtigen Amt hieß es gegenüber der "taz", es weise
die Einstufung der Rosa-Luxemburg-Stiftung und anderer politischer
Stiftungen durch Russland "entschieden zurück und verurteilt sie". Man
fordere von der russischen Seite die Aufhebung der Einstufung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur