EU-Abgeordnete (Grüne, FDP) drängen auf Stimmentzug für Ungarn
Die EU-Abgeordneten Daniel Freund (Grüne) und Moritz Körner (FDP) drängen Außenminister Johann Wadephul (CDU) dazu, sich für die Aussetzung von Ungarns Stimmrecht in der Sanktionspolitik einzusetzen. Das berichtet der "Spiegel". In Brüssel stehen unter anderem Beschlüsse darüber an, das Einfrieren russischer Vermögen zu verlängern. Die nötige Einstimmigkeit könnte wegen der Kreml-freundlichen Regierung in Budapest nicht erreicht werden.
"Seit Jahren beobachten wir den systematischen Abbau von
Rechtsstaatlichkeit, die Aushöhlung demokratischer Institutionen und den
Aufbau eines korrupten Machtapparats", schreiben die Abgeordneten in
einem Brief an den Außenminister. Sie verweisen auf den
Koalitionsvertrag der schwarz-roten Bundesregierung, wonach "bestehende
Schutzinstrumente" bis hin zum Entzug von "Stimmrechten im Rat der EU
deutlich konsequenter" angewendet werden sollen.
Eine Sitzung im
Ministerrat zum laufenden Verfahren gegen Ungarn findet am 27. Mai
statt. Dort wird über den Stimmrechtsentzug gesprochen. Das
Außenministerium, heißt es im Schreiben, solle sich mit "gleichgesinnten
Mitgliedstaaten für eine Feststellung schwerwiegender und anhaltender
Verstöße" Ungarns einsetzen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur