Regimekritikerin hält Regimewechsel im Iran für wahrscheinlicher
Die iranische Regimekritikerin Nasrin Sotoudeh hält einen Regimewechsel im Iran angesichts der israelischen Luftangriffe für wahrscheinlicher. "Ein Sturz des Regimes wäre jetzt sicherlich eher möglich", sagte Sotoudeh, unter anderem Trägerin des Alternativen Nobelpreises und des EU-Menschenrechtspreises, der "Welt".
Die Führung habe sehr viel Einfluss verloren, und derzeit scheine sie völlig machtlos.
Sie
habe keinen Zweifel, dass eine große Mehrheit der Bevölkerung das
gegenwärtige Herrschaftssystem im Iran ablehne. "Irgendwie müssen wir
dieses Regime stürzen. Und militärischer Druck kann ein
Herrschaftssystem schwächen", sagte Sotoudeh. Jeder Protest bleibe aber
riskant. "Wenn ein Umsturz nicht gelingt und das Regime sich wieder
stabilisiert, dann könnte jede Tat des Widerstands schlimmere Folgen
haben als zu anderen Zeiten."
Gleichwohl verurteilte Sotoudeh die
Luftangriffe auf ihr Land. "Ich kann auch die Politik Israels nicht
akzeptieren", sagte Sotoudeh, deren Haft wegen ihres Engagements gegen
den Kopftuchzwang vorübergehend ausgesetzt ist. "Wenn die israelischen
Streitkräfte so hochentwickelt sind, wieso müssen dann so viele
Unbeteiligte sterben, so viele Kinder in Gaza, im Libanon und auch jetzt
im Iran?"
Quelle: dts Nachrichtenagentur