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Keine "angemessene Entschädigung": Proteste in Namibia gegen Versöhnungsabkommen mit Deutschland

Archivmeldung vom 22.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Der stellvertretende Vorsitzende erhält eine Petition gegen das deutsche Reparationsangebot. Bild: Parlament der Republik Namibia
Der stellvertretende Vorsitzende erhält eine Petition gegen das deutsche Reparationsangebot. Bild: Parlament der Republik Namibia

Mit einem Abkommen will die deutsche Regierung ihre Schuld für die Gräueltaten ihrer kolonialen Vergangenheit in Namibia begleichen. Anhängern der Opposition Namibias ist dies nicht genug. Sie fordern mehr als die vereinbarten 1,1 Milliarden Euro an Wirtschaftsbauhilfen. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Der deutsche Völkermord an den Herero und Nama ereignete sich zwischen den Jahren 1904 und 1908. Das Deutsche Reich war von 1884 bis 1915 Kolonialmacht in den Gebieten des heutigen Namibias. Nach jahrelangem Streit wurde Ende Mai 2021 bekannt gegeben, dass nun eine Einigung über die Restitutionen zwischen der deutschen und der namibischen Regierung in Sicht sei. Deutschland entschuldigte sich und sprach erstmalig offiziell in diesem Zusammenhang von einem Genozid. Zehntausende fielen den damaligen Kolonialherrschern in Deutsch-Südwestafrika zum Opfer. Andere wurden versklavt oder starben an Unterernährung oder Erschöpfung. 

Die Nachfahren der Bevölkerungsgruppen kritisieren zum einen, dass die Zahlungen zu gering seien und sie zum anderen nicht in die Debatte miteinbezogen wurden. Außerdem leiste die deutsche Regierung keine direkten Zahlungen an die Opfer.

Der Verteidigungsminister des Landes, Frans Kapofi, begrüßte das Schuldeingeständnis Deutschlands. Allerdings könnte über die Höhe der Restitutionen noch weiter diskutiert werden. Vereinbart wurden Wirtschaftsbauhilfen in den von Herero und Nama bewohnten Gebieten von 1,1 Milliarden Euro. Diese Summe soll über einen Zeitraum von 30 Jahren gezahlt werden. 

Auch die Anhänger der Opposition kritisieren das Abkommen. Auf einer Demonstration gegen das Entschädigungsabkommen mit rund 400 Teilnehmern am Dienstag war zu lesen: "Sagt Nein zum falschen Abkommen zum Genozid"und "eine angemessene Entschädigung jetzt". Die im Parlament gleichzeitig stattfindende Debatte wurde von den Demonstrationsanhängern gestürmt. Hierbei überreichten sie eine Petition ihres Anliegens. Darin fordern sie eine "Einbeziehung der traditionellen Behörden und politischen Parteien der Nama und Herero in die politischen Verhandlungen". 

Einer der Nachfahren von Überlebenden des Genozids, Kavemuii Murangi, erklärte:  "Das Abkommen enthält keine sinnvolle Entschuldigung und Wiedergutmachung (und) enthält keine Gerechtigkeit und verstärkt nur unseren Schmerz." Das namibische Parlament vertagte die Entscheidung über das Abkommen."

Quelle: RT DE

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