UNICEF Deutschland: "Die Arbeit für Kinder muss politischer werden"
Archivmeldung vom 12.12.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
70 Jahre nach der Gründung des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen sieht Rudi Tarneden, Pressesprecher von UNICEF Deutschland, auch hierzulande noch einigen Handlungsbedarf. »Die Arbeit für Kinder muss politischer werden«, sagte er im Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" und forderte, Kinderrechte im Grundgesetz festzuschreiben. Das hätte wichtige praktische Konsequenzen für das Handeln von Politik und Verwaltungen: "Wenn beispielsweise Entscheidungen über soziale Unterstützung getroffen werden, muss überprüft werden, ob sie dem Wohl von Kindern schaden, nützen oder neutral sind. Diese Bewertung würde der Politik in viel stärkerem Maße als heute abverlangt."
Tarneden forderte weiterhin eine Verschränkung von Nothilfe und längerfristiger Entwicklungszusammenarbeit. "Wir halten es für dringend notwendig, dass die Länder, in denen es Kindern nicht gut geht, befähigt werden, mittel- und langfristig die Situation zu verbessern." Geld alleine löse die Probleme nicht, obwohl es ohne ausreichende Finanzierung auch nicht gehe.
Quelle: neues deutschland (ots)