SAP kritisiert Pläne für AI-Gigafactory

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SAP-Chef Christian Klein sieht die Pläne der Europäischen Union (EU) für den Bau sogenannter AI-Gigafactories kritisch. Rechenzentren allein würden die digitale Souveränität Europas nicht sichern, schreibt der Manager in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt". Europas digitale Zukunft entscheide sich nicht im Serverraum. Das gelte auch für die Anlagen, die auf die Entwicklung künstlicher Intelligenz spezialisiert sind.
Ein vollständiger Verzicht auf ausländische Hard- und Software "würde
Europa ins digitale Abseits führen und wäre wirtschaftlich fatal",
warnte Klein. Vielmehr brauche es einen neuen Begriff von Souveränität,
der auf Kontrolle und Selbstbestimmung statt Autarkie setze. Der Manager
plädierte für ein gestuftes Sicherheitsmodell - von vollständig
isolierten Systemen bis hin zu Cloud-Umgebungen, die auch außerhalb der
EU laufen könnten.
Klein plädierte stattdessen für einen
stärkeren Fokus auf die Anwendung künstlicher Intelligenz. "Die
Geschäftsmodelle unserer Industrie müssen neu gedacht, Prozesse
digitalisiert und KI gezielt eingesetzt werden - für mehr Innovation,
für höhere Effizienz, für Nachhaltigkeit." Die Politik könne dafür
"entscheidende Impulse" setzen - etwa durch gezielte Investitionen.
SAP
ist spezialisiert auf Geschäftssoftware und lässt die eigenen
Anwendungen bei verschiedenen Cloud-Infrastrukturdienstleistern laufen.
Die US-Marktführer Amazon Web Services (AWS), Microsoft und Google Cloud
sind in der westlichen Welt die wichtigsten Partner. Bei künstlicher
Intelligenz würde der Dax-Konzern ähnlich agieren und die Rechenzentren
anderer Anbieter nutzen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur