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Erzbischof Dieudonné Nzapalainga aus der Zentralafrikanischen Republik fordert angesichts der Flüchtlingskrise verstärkte Entwicklungshilfe für die Länder Afrikas

Archivmeldung vom 01.09.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.09.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dieudonné Nzapalaiga im März 2014
Dieudonné Nzapalaiga im März 2014

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der diesjährige Träger des Aachener Friedenspreises, Erzbischof Dieudonné Nzapalainga aus der Zentralafrikanischen Republik, hat Deutschland und Europa angesichts der gegenwärtigen Flüchtlingskrise zu verstärkter Entwicklungshilfe für die Länder Afrikas aufgefordert. Im "Kölner Stadt-Anzeiger" sprach der Geistliche sich für einen "Fonds Flucht und Verfolgung" aus, "zum einen als Hilfe für die Menschen, die aus politischen, ethnischen oder religiösen Gründen auf der Flucht sind; zum anderen für Investitionen in den Ländern Afrikas."

Er warf den Europäern einen unmenschlichen Umgang mit Flüchtlingen vor. "Auch wenn sie vielleicht am Ende nicht in den Zielländern bleiben können, macht es einen Unterschied, wie man sie zurückschickt", sagte der Bischof, der den Friedenspreis zusammen mit dem Imam Imam Oumar Kobine Layama für seine Verdienste um Dialog und Versöhnung zwischen den Religionen erhält. Ihm komme es so vor, "als würden die Europäer sie wie Vieh oder als Ware behandeln. Hätte ich Gelegenheit, mit der Bundeskanzlerin zu sprechen, würde ich ihr sagen: 'Frau Merkel, es stehen Menschen vor Ihrer Tür, keine Tiere'."

Angesichts von Stacheldrahtverhauen an den Außengrenzen Europas gehe ihm das Stichwort "Angst" durch den Kopf. "Die Europäer sind beherrscht von einem irrationalen Gefühl der Bedrohung: Da kommen all diese Fremden. Die wollen unser Land, unser Geld, unsere Frauen bzw. Männer." Das sei - so der Bischof wörtlich - "paranoid".

Er warf Europa und dem Westen eine "miserable Politik" vor, etwa mit Blick auf Libyen. "Was bleibt den Menschen dort anderes übrig, als ihr Heil in der Flucht übers Mittelmeer zu suchen?", fragte Nzapalainga mit Blick auf die Zerstörung von Infrastruktur und staatlicher Ordnung nach dem gewaltsamen Sturz des Ghaddafi-Regimes. Auch wecke der Reichtum an Rohstoffen in einem Land wie dem seinen Begehrlichkeiten nicht-afrikanischer Akteure. Diese seien "treibende Kräfte" in den blutigen Konflikten.

Eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen in den Ländern Afrikas könne auch durch strikte Transparenz der Finanzströme oder die Kontrolle staatlicher und nicht-staatlicher Hilfen unterstützt werden. "Das Geld, was von außen ins Land kommt, muss in den Aufbau des Schulwesens, eines effizienten Gesundheitssystems fließen - insgesamt in Lebensbedingungen, die das ferne Europa nicht mehr wie Eldorado erscheinen lassen."

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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