Linke will wirtschaftlich unabhängig von den USA werden

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Linken-Chefin Ines Schwerdtner hat den Zoll-Vorstoß von US-Präsident Donald Trump scharf kritisiert. Sie forderte im "Spiegel", dass Europa sich durch eine starke, soziale und ökologische Wirtschaft selbst schützen müsse, um nicht immer wieder in den Würgegriff eines unberechenbaren US-Präsidenten zu landen: "Wir dürfen uns nicht länger erpressen lassen - weder von Trump noch von der Wall Street."
Jüngst hatte der US-Präsident ab dem 1. August eine Zoll-Erhöhung um
30 Prozent auf EU-Waren in einem Schreiben an Ursula von der Leyen auf
seiner Plattform Truth Social angekündigt. Eigentlich liefen zwischen
Brüssel und Washington seit Wochen Gespräche, die einem Kompromiss nahe
seien - so hieß es. Ein solcher Kompromiss scheint wohl nun wieder in
weite Ferne gerückt.
Schwerdtner mahnt Europa, einen "kühlen
Kopf" zu bewahren: "Statt in Panik zu verfallen, sollten wir diese neue
Lage strategisch nutzen - für eine eigenständige, mutige
Außenwirtschaftspolitik. Es ist höchste Zeit, wirtschaftlich unabhängig
von den USA zu werden."
Billige Importe und blinder Freihandel
machten erpressbar, so Schwerdtner. "Wir müssen unsere Binnennachfrage
stärken, unsere Industrie sozial und ökologisch umbauen und so gut
bezahlte, zukunftsfeste Arbeitsplätze schaffen. Was es jetzt braucht,
sind große Investitionen - in klimaneutrale Produktion, in soziale
Infrastruktur und in eine krisenfeste, gerechte Wirtschaft."
Quelle: dts Nachrichtenagentur