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Familienunternehmer: Grenzschließungen sind "falsches Signal"

Archivmeldung vom 19.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Isolation (Symbolbild)
Isolation (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Vorsitzende des Verbandes der Familienunternehmer, Reinhold von Eben-Worlée, hat einige Entscheidungen der Bundesregierung im Umgang mit dem neuartigen Coronavirus kritisiert. "Die Grenzen zu schließen, ist ein falsches Signal. Der Warenfluss muss unbedingt aufrechterhalten bleiben", sagte von Eben-Worlée der "Welt".

Jetzt stünden die Lkw zehn Stunden und länger beispielsweise an der polnischen Grenze im Stau, dies seien Zustände wie vor der Integration Polens in die Europäische Union. "Was bringt es denn, wenn Zöllner bei einem Lkw-Fahrer Fieber messen? Die Fahrer verlassen auf den Betriebshöfen doch gar nicht mehr ihre Fahrerkabine", sagte der Mittelstandslobbyist.

Auf diese Grenzkontrollen sollten die Behörden verzichten. Sein eigenes Familienunternehmen Worlée stellt Trockenfrüchte, Trockengemüse, Gewürze oder Tee her und will so lange produzieren wie möglich. Das könnten allerdings nicht alle Betriebe. "Die Situation bei den Familienunternehmen ist teilweise dramatisch", sagte der Verbandschef, der für rund 180.000 Familienunternehmen in Deutschland spricht. Er stellte daher konkrete Forderungen an den Staat.

"Es würde helfen, wenn die Unternehmen ihre Sozialversicherungsbeiträge nicht mehr vorab, sondern erst im Nachhinein abführen müssten", sagte von Eben-Worlée. Die Töpfe der Sozialversicherungen seien voll, diese Verschiebung könnten sie aushalten. "Bundesfinanzminister Olaf Scholz ist sicher guten Willens. Aber seine nachgelagerten Behörden sind viel zu stark bürokratisiert, um rasch Hilfen zu ermöglichen", sagte von Eben-Worlée. "Was fehlt, sind die Mechanismen für kurzfristige Kapitalhilfen."

Der Bund oder die Länder müssten bei der Kreditgewährung eine Sicherheit übernehmen, damit freizügiger mit Krediten umgegangen werden könne. Andernfalls fürchtet von Eben-Worlée, dass es "zu zahlreichen Insolvenzen kommen wird". Der Staat solle einen Teil seiner Einnahmen aus den vergangenen zwölf Jahren für Zuschüsse an gesunde Unternehmen verwenden, die durch die Krise in Not geraten seien. "Hinterher können wir uns dann darüber unterhalten, ob und wie diese Hilfen zurückgezahlt werden", sagte der Vertreter der Familienunternehmen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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