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Erdogan: Türkei kann Massenmord an Indianern durch Amerikaner als Genozid anerkennen

Archivmeldung vom 16.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Indianer-Massengrab am Wounded Knee 1890
Indianer-Massengrab am Wounded Knee 1890

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Als Antwort auf die Anerkennung des Völkermords des Osmanischen Reichs an Armeniern könnte die Türkei laut ihrem Präsidenten Recep Tayyip Erdogan den Genozid der US-Amerikaner an den Ureinwohnern Nordamerikas anerkennen. Dies teilt das russische online Magazin "Sputnik" mit.

Weiter ist hierzu auf der deutschen Webseite zu lesen: "„Unser Parlament kann auch den Genozid an den Indianern anerkennen. Wie kann man darüber schweigen, wenn man über Amerika spricht? Das ist eine dunkle Seite der US-Geschichte“, sagte Erdogan am Sonntag in einem Interview für den TV-Sender A Haber.

Zugleich rief Erdogan seinen US-amerikanischen Amtskollegen Donald Trump dazu auf, „die Beziehungen zwischen den beiden Ländern nicht aufzuopfern“ und die Ereignisse des Jahres 1915 nicht im Interesse der eigenen Innenpolitik zu instrumentalisieren. Entscheidungen hierzu sollten von Historikern und nicht von Politikern getroffen werden, betonte der türkische Staatschef weiter.

Resolution des US-Senats

Der US-Senat hatte am 12. Dezember eine Resolution über die Anerkennung des Massenmordes an Armeniern durch das Osmanische Reich während des Ersten Weltkrieges als Genozid einstimmig verabschiedet. Zuvor hatte das US-Repräsentantenhaus die Resolution gebilligt.

In dem Dokument heißt es, die USA würden den Völkermord an den Armeniern anerkennen und die Tötung von geschätzten 1,5 Millionen Armeniern verurteilen. Die Verabschiedung der Resolution durch das Repräsentantenhaus Ende Oktober hatte zu neuen Spannungen zwischen den USA und der Türkei geführt.

Die Türkei als Nachfolgerin des Osmanischen Reiches gesteht den Tod von 300.000 bis 500.000 Armeniern während des Ersten Weltkrieges ein und bedauert das Massaker. Eine Einstufung als Völkermord weist sie jedoch strikt zurück.

Die Resolution des Senats ist rechtlich nicht bindend, hat aber große Symbolkraft und Gewicht für die Beziehungen zwischen den USA und der Türkei. Im Jahr 2016 hatte der Deutsche Bundestag die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich ebenfalls als Völkermord eingestuft – das belastete die deutsch-türkischen Beziehungen schwer.

Erdogan droht USA mit Schließung des Luftwaffenstützpunktes Incirlik

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat am Sonntag erneut mit der Schließung der Militärstützpunkte Incirlik und Kürecik für das US-Militär als Antwort auf mögliche US-Sanktionen gedroht.

„Wenn sie uns mit der Einführung dieser Sanktionen drohen, werden wir das natürlich vergelten“, sagte Erdogan gegenüber dem Sender A Haber TV.

In der Stadt Kürecik, Provinz Malatya, befindet sich eine US-Radarstation. Es handelt sich dabei um ein Raketen-Frühwarnsystem, welches zur Nato-Luftabwehr in Europa gehört.

Beide Basen stellen eine wichtige logistische Stütze für US-Operationen im Nahen Osten dar. In Incirlik sind zudem Dutzendestationiert.

Die USA hatten zuvor die Auslieferung von F-35-Kampfjets an die Türkei gestoppt, weil Ankara als erstes Nato-Mitglied russische Luftabwehranlagen S-400 erworben hat. Washington setzt Ankara mit allen Mitteln unter Druck, auch unter Androhung von Sanktionen, damit es auf die russischen Systeme verzichtet. Die Türkei bleibt jedoch standhaft und besteht auf ihrem Recht, Luftabwehrsysteme von Russland zu kaufen. Ankara ist nicht nur Käufer von F-35, sondern auch mit mehreren Unternehmen an deren Herstellung beteiligt.

Die Bundeswehr hat Ende September 2017 den Truppenabzug vom türkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik abgeschlossen. Zuvor hatte die Bundesregirung die Verlegung des Bundeswehr-Kontingents nach Jordanien beschlossen.

Dieser Entscheidung war ein Streit zwischen Berlin und Ankara vorausgegangen. Ende Mai 2017 hatte die Türkei das unbegrenzte Besuchsrecht für deutsche Abgeordnete im Luftstützpunkt Incirlik aufgehoben. Ankara hatte mit dem Verbot auf die Asylgewährung für türkische Soldaten in Deutschland, die laut der Türkei an dem Putschversuch beteiligt waren, reagiert."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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