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Asyl für Snowden: Schriftsteller Hochhuth appelliert an Merkel

Archivmeldung vom 10.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Snowden auf einem Plakat während einer Demonstration in Hongkong
Snowden auf einem Plakat während einer Demonstration in Hongkong

Foto: Excolis
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Schriftsteller Rolf Hochhuth hat an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) appelliert, dem ehemaligen amerikanischen Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden Asyl in Deutschland zu gewähren. In einem offenen Brief, den die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" in ihrer Donnerstagausgabe veröffentlicht, schreibt Hochhuth, Deutschland sei wie kein anderes Land der Welt wegen seiner "schimpflichen Vergangenheit" verpflichtet, einem Menschen wie Snowden Zuflucht zu gewähren.

Während der Nazizeit habe die deutsche intellektuelle Elite von der Großzügigkeit anderer Länder, allen voran der Vereinigten Staaten, profitiert und nur so Hitlers Herrschaft überlebt. Zwar empfinde er, so Hochhuth, Ehrfurcht und Dankbarkeit gegenüber den Vereinigten Staaten, weil diese nach dem Krieg den Deutschen in vielfältiger Weise geholfen hätten, obwohl im Namen Deutschlands unfassbare Verbrechen begangen worden seien. "Doch wie jeder einzelne, so ändert sich auch jedes Volk innerhalb von 70 Jahren: Jenes Amerika, das mit seinem Marshall-Plan das zertrümmerte Europa 1945 wieder aufbaute - ist völlig unvergleichbar mit dem heutigen." Zwar drohten Merkel große Schwierigkeiten, wenn sie Snowden in Deutschland aufnehme. Aber, so Hochhuth abschließend in der Zeitung, die Schweizer hätten sich nach 1933 auch nicht gescheut, Thomas Mann aufzunehmen, obwohl ihnen von Hitlers Seite "Scherereien" gedroht hätten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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