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Erschöpfte Gasvorräte zwingen Europa zum Einsatz von mehr Kohle

Archivmeldung vom 17.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: bildaspekt.de / pixelio.de
Bild: bildaspekt.de / pixelio.de

Während sich die Stromnachfrage von den Folgen der Pandemie erholt, setzen europäische Versorger bei der Stromerzeugung mehr Kohle ein. Die Erdgasvorräte sind aufgrund eines späten Kälteeinbruchs im Winter und im Frühjahr für diese Jahreszeit ungewöhnlich niedrig. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "In diesem Jahr ist der Einsatz von Kohle zur Stromerzeugung trotz des rekordhohen Kohlepreises in Europa um bis zu 15 Prozent gestiegen. Das teilte Andy Sommer, Teamleiter für Fundamentalanalyse und Modellierung beim Schweizer Händler Axpo Solutions, in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit Bloomberg mit. Er erklärte: "Die Gasvorräte sind jetzt so niedrig, dass Europa es sich nicht leisten kann, zusätzliche Stromerzeugung mit diesem Brennstoff zu betreiben."

Die Erdgasvorräte liegen etwa 25 Prozent unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt, und in einem stabilen Gasmarkt lassen die Versorger mehr kohlebefeuerte Stromerzeugung laufen, sagen die Analysten.

Die EU hatte nach dem ressourcenintensiven Winter bereits damit begonnen, neue Erdgasvorräte anzulegen, als ein Kälteeinbruch im April die Vorräte unerwartet zusätzlich belastete. Das Analyseunternehmen Wood Mackenzie stellte in seinem kurzfristigen LNG-Handels- und Preisausblick für das zweite Quartal Ende Mai fest: "Ein Kälteeinbruch im April verursachte einen kontrasaisonalen Nettoverbrauch von Lagerbeständen und verschlechterte die Bevorratungssituation, die seit mehreren Monaten unter dem saisonalen Durchschnitt liegt."

Infolge der niedrigen Lagerbestände an Erdgas ist der Preis für die europäische Benchmark, das niederländische TTF-Gas, im Jahr 2021 bisher um mehr als 50 Prozent gestiegen. Die Preise liegen nach Schätzungen von Bloomberg nahe dem höchsten Stand im Frühjahr 2008. Mit dem extrem angespannten Gasmarkt nimmt in Europa die Stromerzeugung aus Kohle zu. Trotz des rekordhohen EU-weiten Kohlepreises, der Anfang Mai bei ungefähr 50 Euro pro Tonne lag.

Die aktuelle Situation hinsichtlich des Strommixes in Europa ist bezeichnend für die Herausforderungen, vor denen der Kontinent und die Europäische Union bei ihrem Bestreben stehen, die Stromnetze umweltfreundlicher zu gestalten. Der Einsatz von Kohle in der Stromerzeugung nimmt auch in den USA zu, wo eine Preisrallye bei Erdgas die gasbefeuerte Stromerzeugung teilweise verlangsamt und der Kohle in diesem Sommer einen kurzfristigen Schub geben dürfte.

Quelle: RT DE

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