Zinsexperte Kurt Neuwirth zur Leitzins-Entscheidung in USA: Reale Konjunkturdaten sprechen gegen Zinsanhebung
Archivmeldung vom 18.09.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie bevorstehende Anhebung der Leitzinsen in den USA gab Anlass zu riesigen Spekulationen. Nun ist diese nicht eingetreten. "Es ist eigentlich nicht verwunderlich, dass sich die FED gegen eine Leitzinsanhebung entschieden hat", sagt Kurt Neuwirth, Zinsexperte und Geschäftsführer von Neuwirth Finance. "Die aktuellen Rahmenbedingungen bieten überhaupt keine Grundlage für solch einen Schritt. Weder das durch die Hedonik verzerrte, geringe Wirtschaftswachstum (3,7 % im letzten Quartal), noch die aktuelle Inflationsrate von nur 0,10 % sprechen dafür."
Neuwirth Finance bleibt weiter dabei, dass sich die amerikanische Wirtschaft eher in einer Rezession befindet und außerdem benötigt das internationale Umfeld ein niedriges Zinsniveau.
Laut Kurt Neuwirth, bleibt es nach wie vor offen, ob die FED nicht doch noch einen Zinsschritt machen wird und sei es nur der Glaubwürdigkeit halber. Neuwirth Finance unterscheidet aber bewusst zwischen einer Zinsanhebung und einer echten Zinswende bzw. Zinstrendwende. "Den realen Konjunkturdaten entsprechend kann eine Zinsanhebung keine echte Zinswende bedeuten, erstens weil die USA weit entfernt sind von einer wirtschaftlichen Überhitzung und zweitens benötigt auch das internationale Umfeld Niedrigzinsen", schließt Neuwirth. "Wir erwarten, dass Volkswirte, Analysten und andere Finanzexperten auch weiterhin von einer Zinswende in den USA träumen und wiederkehrend die Spekulationen über eine kommende Zinswende anheizen werden. Im Gegenteil", meint Neuwirth, "die FED wird wieder zu einer quantitativen Lockerung zurückkehren."
Quelle: Neuwirth Finance GmbH (ots)