EU-Kommission will europäischen Firmen bei Seltenen Erden helfen
Die EU-Kommission hat ein neues Verfahren eingerichtet, das europäischen Unternehmen in der aktuellen Rohstoffkrise helfen soll. Ziel ist es, den Firmen einen besseren Zugang zu Seltenen Erden und deren Produkten aus China zu verschaffen, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf ein entsprechendes Schreiben der Kommission.
Demnach sollen Unternehmen, die besonders dringend auf Lieferungen
warten, ihr Anliegen in ein neues Tool eintragen. "Die Kommission wird
regelmäßig Listen mit dringenden Lizenzanträgen zusammenstellen und
diese im Rahmen der bilateralen Kontakte zwischen der EU und China an
die zuständigen chinesischen Behörden weiterleiten", heißt es in dem
Schreiben. Um eine vertrauliche Behandlung der Informationen zu
gewährleisten, werde nur die Nummer des Lizenzantrags an China
weitergegeben, während die anderen angeforderten Informationen
ausschließlich für den internen Gebrauch der Kommission bestimmt seien.
Von
der europäischen und deutschen Wirtschaft wurde das neue Tool begrüßt,
eine Lösung des Problems sei es jedoch nicht, hieß es von mehreren
Wirtschaftsvertretern. "Das neu eingeführte IT-Tool hilft dabei, die als
am dringendsten erachteten Fälle zu priorisieren, um eine Krise zu
vermeiden", sagte Jens Eskelund, EU-Kammerchef in Peking, der Zeitung.
"Die europäischen Unternehmen befinden sich jedoch immer noch im
Feuerlöschmodus, da jede Verzögerung bei den Ausfuhrgenehmigungen oder
den Zollverfahren erhebliche Auswirkungen auf ihre Produktion haben
könnte." Die Europäische Kammer setze sich weiterhin für eine
langfristige und nachhaltige Lösung des Problems ein.
Peking
verfolgt seit April verschärfte Exportkontrollen für bestimmte Seltene
Erden und Produkte daraus. Deutsche und europäische Firmen erhalten nur
verzögert oder gar keine der kritischen Rohstoffe, bei manchen
Unternehmen standen bereits die Fertigungen still.
Quelle: dts Nachrichtenagentur