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Israelischer Historiker Segev glaubt nicht mehr an Zwei-Staaten-Lösung - "Konflikt kann man nicht lösen, nur managen"

Archivmeldung vom 09.12.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Israelische Armee bombardiert UN Einrichtungen und Flüchtlingsunterkünfte in Palestina (Archivbild)
Israelische Armee bombardiert UN Einrichtungen und Flüchtlingsunterkünfte in Palestina (Archivbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der israelische Historiker und Publizist Tom Segev befürchtet durch die Ankündigung der Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem eine deutliche Verschärfung des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern. "Beide Seiten werden die Rede Trumps nutzen, um ihre Positionen zu härten", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Israel werde nun "noch intensiver unterstützt in ihrer Politik der Unterdrückung gegenüber den Palästinensern und der systematischen Verletzung der Menschenrechte auch in Jerusalem. Und die Palästinenser haben nun noch weniger zu verlieren. Die Friedensverhandlungen werden jetzt viel schwieriger." An eine Zwei-Staaten-Lösung glaube er nun nicht mehr. "Israelis und Palästinenser wissen, dass man diesen Konflikt nicht lösen, sondern nur managen kann."

Faktisch sei Jerusalem die Hauptstadt Israels. "Es ist so, als würde Trump den Eiffelturm jetzt als Turm anerkennen", sagte er. Dennoch habe der US-Präsident Staaten vor den Kopf gestoßen, die wie Jordanien oder Saudi-Arabien zuletzt in den Konflikt mit den Palästinensern vermittelt hätten. "Das ist völlig überflüssig." Den Grundstein für den Konflikt um Jerusalem habe aber die Regierung im Jahr 1967 gelegt, die die Altstadt Jerusalems okkupierte. "Sie hat völlig irrational den Beschluss gefasst und damit bewirkt, dass es für sehr, sehr lange Zeit keinen Frieden geben kann."

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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