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Afghanistans Außenminister Spanta: "Es gibt keine gemäßigten Taliban"

Archivmeldung vom 05.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Bundeswehr/ Martin Stollberg
Bild: Bundeswehr/ Martin Stollberg

Zum Auftakt der Münchner Sicherheitskonferenz zeigt sich der scheidende afghanische Außenminister Rangin Dadfar Spanta skeptisch gegenüber möglichen Gesprächen seiner Regierung mit den Taliban. Gegenüber dem "Weser-Kurier" (Samstagsausgabe) teilt er die Sorge von Menschenrechts- und Frauenorganisationen, dass es wieder zu einem Rückfall in die Schreckensherrschaft kommen könnte.

"Es gibt keine gemäßigten Taliban", stellte er im Interview klar. "Wir sind verpflichtet, unsere Errungenschaften der letzten Jahre zu befestigen", betonte er gegenüber der Zeitung. "Die Fragen der Menschen- und Frauenrechte sind für uns nicht Verhandlungsfragen." Beim Aussteigerprogramm für Widerstandskämpfer gehe es vor allem um "einfache, nicht gebildete afghanische Jungen, die sich aus unterschiedlichen Gründen den Taliban angeschlossen haben". Diese Menschen bildeten "die Mehrheit des Fußvolks der Taliban". Eine "große traditionelle Versammlung", bestehend aus Vertretern der Regierung und des Parlaments, Richtern und "Würdenträgern der afghanischen Gesellschaft" werde Mechanismen entwickeln, um die Verwendung der Mittel zu kontrollieren. Für die Soldaten und Polizisten seines Landes wünscht sich Spanta vor allem "mehr Ausbilder und mehr Ausrüstung". Die Alliierten müssten die Zahl der zivilen Opfer reduzieren - "aber wir wissen, dass wir uns in einem brutalen Krieg befinden, in dem der Gegner bewusst Zivilisten als Schutzschild benutzt". Spanta widerspricht gegenüber dem "Weser-Kurier" Äußerungen westlicher Politiker, dass die Errichtung einer Demokratie in Afghanistan  nicht möglich sei: "Das ist ein eurozentristischer Appell. Über Indien hat man das gleiche gesagt." Den Vorwurf der Wahlfälschung durch Präsident Hamid Karsai weist Spanta zurück: "Ich bedauere, dass einige, die von diesem Erfolg nicht begeistert waren und die die Mediendiskurse beherrschen, ein falsches Bild von den afghanischen Wahlen vermittelt haben."

Quelle: Weser-Kurier

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