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Nadja Tolokonnikowa: Nawalnys Hungerstreik "respekteinflößend"

Archivmeldung vom 22.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Alexei Nawalny (2017)
Alexei Nawalny (2017)

Foto: Evgeny Feldman
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Pussy-Riot-Aktivistin Nadja Tolokonnikowa hat den seit Ende März andauernden Hungerstreik des russischen Kremlkritikers Alexei Nawalny als "riskante, respekteinflößende Geste" bezeichnet. "Er kennt das System und wägt sehr genau ab, welche Protestmaßnahme er ergreift", sagte sie dem "Spiegel".

Mit einem Hungerstreik als absolut letztes Mittel "zeigt der Gefangene, dass er stark ist und bereit, für seine Rechte zu kämpfen". Zu Recht fürchteten die Ärzte um sein Leben. Tolokonnikowa ist Performance-Künstlerin und wurde bekannt als Mitglied der regierungskritischen Band Pussy Riot aus Moskau.

Sie war selbst in Lagerhaft: Nach einem "Punk-Gebet" gegen Russlands Präsidenten Wladimir 2012 wurde Tolokonnikowa verhaftet, wegen "Rowdytums" verurteilt und saß mehr als ein Jahr im Straflager IK-14 ein, wo sie zum Protest gegen die skandalösen Haftbedingungen in den Hungerstreik trat. "Sie haben versucht, mich zu brechen", schildert sie ihre Erfahrungen in der Strafkolonie. "Die Wärter führten sich auf wie Gutsbesitzer, die ihre Leibeigenen befehligen. Sie waren die Chefs, wir die Sklaven in einem feudalen System." Tolokonnikowa zitiert den Dichter Warlam Schalamow, der das Grauen des Gulags unter Stalin beschrieb: "Die Kolonie hat noch nie jemanden besser gemacht, sie bringt das Schlimmste in jedem hervor."

Nach Einschätzung von Tolokonnikowa fürchtet sich Putin am meisten davor, "seine Macht zu verlieren". Heute sei die Opposition viel besser informiert und vernetzt, nicht mehr so leicht zu entmutigen wie vor zehn Jahren. Sie würde sich Alexei Nawalny als russischen Präsidenten wünschen - aber letztlich gehe es nicht um eine Person, sondern um eine Reform des Systems: "Vor allem wünsche ich mir, dass Russland eine funktionierende parlamentarische Demokratie wird."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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