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Selenski ließ sein Volk ins offene Messer laufen: Ost-Ukrainer sollten russischen Vormarsch bremsen

Archivmeldung vom 29.08.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Woodymr Selenski, Archivbild Bild: president.gov.ua, Wikimedia Commons, CC BY 4.0 / WB / Eigenes Werk
Woodymr Selenski, Archivbild Bild: president.gov.ua, Wikimedia Commons, CC BY 4.0 / WB / Eigenes Werk

Die bislang so erfolgreiche öffentliche Selbstdarstellung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski hat durch ein in der vergangenen Woche veröffentlichtes Interview in der „Washington Post” [1] einen empfindlichen Rückschlag erlitten. Selenski hatte selbst eingeräumt, mehrere westliche Warnungen vor einem bevorstehenden russischen Angriff erhalten zu haben. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichet das Magazin: "Er habe sich jedoch bewusst entschieden (!), diese nicht öffentlich zu machen – weil er damit, wie er sagte, „seit letztem Oktober monatlich sieben Milliarden Dollar verloren“ hätte. Damit bezog er sich auf den wirtschaftlichen Schaden, der seiner persönlichen Meinung nach entstanden wäre, wenn er durch die Invasionswarnung eine Massenflucht der ukrainischen Bevölkerung ausgelöst hätte. „Und in dem Moment, wenn die Russen angegriffen hätten, hätten sie uns innerhalb von drei Tagen gefangen genommen“, fuhr er mit seinem zynischen Bekenntnis fort – wobei er sich für seine Entscheidung auch noch dafür feierte: Die als Folge seines Verschweigens der unmittelbar bevorstehenden Invasion im Land gebliebene Bevölkerung habe nur so den russischen Angriff auf Kiew zurückgeschlagen.

Selenski bezieht sich damit vor allem auf die Einwohner des mittleren und westlichen Landesteils (bis zum Donbas, wo sich ein Großteil der Einwohner ohnehin prorussisch erklärt); die westliche Ukraine war und ist von dem Krieg ohnehin kaum bis gar nicht direkt betroffen – obwohl auch von hier hunderttausende in den Westen flüchteten. Die dank der „taktischen” Nichtwarnung der eigenen Bevölkerung verbliebenen Menschen also sollen dann die Verteidigung der Hauptstadt besorgt haben:  

„So zynisch es klingen mag, diese Menschen haben alles gestoppt“

so Selenski.

Der Präsident war also bereit, sein Volk mit voller Absicht im Unklaren über die ihm drohende Gefahr und ins offene Messer laufen zu lassen, um es als Kanonenfutter zur Vermeidung wirtschaftlichen Schadens zu missbrauchen.

Falscher Held, verschlagener Taktiker

Einmal mehr drängt sich bei diesem freimütigen Bekenntnis der Eindruck auf, dem ukrainischen Präsidenten bedeute das Schicksal der Menschen in seinem Land weitaus weniger als den westlichen Politikern, die ausgerechnet in ihm den Verteidiger und Retter westlicher Werte und der europäischen Freiheit ausmachen wollen. Während Selenski seit Kriegsbeginn in der Etappe der – neben westlicher Waffenhilfe vor allem dank der gebrachten Opfer seiner Bevölkerung gesicherten – Hauptstadt Kiew unzählige öffentliche Auftritte als Kriegsherr im virilen Warlord-Look absolviert (bevorzugt unrasiert und im olivgrünen Militärshirt); während er sich weltweit als Widerstandsikone stilisieren lässt, die halbe Welt zu Staatsbesuchen und Prominenten-Meet&Greet-Stehparties empfängt, und während er zwischendurch noch die Zeit findet, mit seiner Frau auf perfekt durchgestylten Hochglanzfotos im Stile eines Hollywood-Paares für die US-Modezeitschrift „Vogue” zu posieren.

Wobei beide dann die unmenschlichen Strapazen beklagten, denen sie durch den Krieg ausgesetzt seien: Da verloren unzählige Ukrainer ihr Leben, ihre Angehörige oder ihr Hab und Gut dank der eiskalten Schweigetaktik ihres Präsidenten, der sie unvorbereitet dem Schock, der Panik und der Gewalt des für sie völlig überraschenden Krieges auslieferte.

Bereits der Auftritt des Ehepaars Selenskis in der „Vogue” hatte im Juste Milieu der gerechten antirussischen Liga westlicher Wohlstandsintellektueller erste Risse im Selenskis Heldenbild hinterlassen und seinen Heiligenschein getrübt; jetzt, nach dem „Washington Post”-Interview, setzte ein regelrechter Sturm der Entrüstung ein, der keineswegs nur von „Putin-Trollen“ oder jenen stammt, die real- und verantwortungspolitisch auf eine friedliche Verhandlungslösung drängen und das ukrainische Politsystem seinerseits als verrottet und undemokratisch anprangern.

Allerdings bleibt diese Entfremdung von der Kiewer Führung, die auch das bisherige Kriegsgeschehen in einem anderen Licht erscheinen lässt und zuvor verpönte ketzerische Fragen aufs Tapet bringt (was ist dieser Ukraine ansonsten noch alles zuzutrauen?), bislang aufs westliche Ausland beschränkt. Hier in Deutschland, wo eine differenzierte Sicht auf den Konflikt, eine Hinterfragung der westlichen Sanktionspolitik und Kritik an der Waffen- und Geldschwemme für Kiew als beinahe verfassungsfeindlicher Defätismus gelten, erfährt die Öffentlichkeit von diesen neuen Enthüllungen über Selenski praktisch nichts – dank desinteressierter Haltungsjournalisten und einer beispiellosen einseitigen öffentlich-rechtlichen Propaganda, die frieren für den Endsieg propagiert.

Gegenwind vor allem von Ukrainern selbst

Doch nicht nur das Ausland ist empört; in den sozialen Medien machen auch viele Ukrainer ihrem Zorn und ihrer Fassungslosigkeit darüber Luft, dass ihr Präsident ihnen keine Chance gegeben habe, sich auf den Krieg vorzubereiten. Viele Leben hätten dadurch gerettet werden können, lautete der Tenor. Der Journalist Bogdan Butkewitsch fragte fassunglos, wie einer wie Selenski, „der Mariupol, Butscha und Cherson auf dem Gewissen“ habe, behaupten, dass eine rechtzeitige Evakuierung das Land „überfordert” hätte, und eigenmächtig auf die Warnung der eigenen Bevölkerung verzichten?

Es sei dem Präsidenten nur um seinen Machterhalt gegangen. Und Sevgil Musaieva, Chefredakteurin der regierungskritischen Seite „Ukrainska Pravda”, erklärte, sie sei „persönlich beleidigt“ durch Selenskis Behauptungen, der die Intelligenz der Ukrainer infrage stelle und seine Landleute offenbar alle für Feiglinge hielt. Sie selbst wäre, wie viele andere, sicher nicht geflohen und die „sieben Milliarden” wirtschaftlichen Schadens hätten gegen den Verlust von Menschenleben, die schnelle russische Einnahme der Südukraine und die Angst und Einschüchterung von Zivilisten aufgewogen werden, die sich plötzlich unerwartet unter russischer Besatzung befunden hätten.

Im „Handelsblatt” sagte die ukrainische Drehbuchautorin und Dramatikerin Kateryna Babkina zu Selenskyjs Entscheidung:

„Das ist kein Versehen, kein Fehler, kein unglückliches Missverständnis, keine strategische Fehleinschätzung – das ist ein Verbrechen.“ 

Und die oppositionelle Abgeordnete Iryna Geraschenko kritisierte, Selenski habe es auch schon lange vor der unterlassenen Warnung versäumt, das Land auf die sich abzeichnende und den Geheimdiensten wohlbekannte drohende Aggression des großen Nachbarn vorzubereiten. Es scheint daher, als habe Selenskis Reputation mit dem freimütigen Interview irreparablen Schaden genommen. Eines ist gewiss: In wohl nicht allzu ferner Zukunft wird sich diese sinistre falsche Heldenfigur vielen unangenehmen Fragen stellen müssen – nicht vor einem ausländischen Tribunal und wohl auch keinem russischen, sondern seiner eigenen Nation. Und diese dürfte ihn nicht nur sein Amt, sondern auch sein so sorgsam ausgebautes Image und seinen ersehnten untadeligen Platz in den Geschichtsbüchern kosten."

Quelle: Wochenblick

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