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Coface setzt USA auf negative Watchlist

Archivmeldung vom 19.04.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.04.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Coface hat die USA im Länderrating auf die negative Beobachtungsliste gesetzt. Wie der internationale Anbieter von Lösungen im Forderungsmanagement mitteilt, bleiben die Vereinigten Staaten in der höchsten Stufe A1, die Aussichten sind aber negativ. So wird vorausgesagt, dass sich das Wachstum der amerikanischen Wirtschaft im Jahr 2007 auf 2,4 Prozent abschwächen wird im Vergleich zu 3,3 Prozent im Vorjahr.

Schwierigkeiten in der Baubranche, bedingt durch rückläufige Verkaufszahlen und einen Preisabrieb für Immobilien, mildern das Vertrauen gegenüber Kreditinstituten, die sich auf Risikokredite spezialisiert haben. Ebenso könnte der erschwerte Zugang zu Krediten für Unternehmen zu einem Anstieg von Zahlungsverzögerungen und Insolvenzen führen. Branchentrends bestätigen die Bedenken, dass sich die Zahlungsstörungen um fünf Prozent erhöhen könnten, warnt Silvia Greismann, Leiterin des Country Risk Departments der Coface in Paris. Die Risiken in der Automobil-, Chemie- und Baubranche sowie im Großhandel bleiben hoch.

Auch Lettland (A2) und Estland (A3) stehen neu auf der negativen Beobachtungsliste. In beiden Staaten sind deutliche Anzeichen einer wirtschaftlichen Überhitzung erkennbar. Während die Wachstumsraten Rekordgrößen von 12 und 11,4 Prozent erreichen, steigt das Risiko von Währungskrisen. In Lettland erreicht das Leistungsbilanzdefizit 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, in Estland liegt das Defizit bei 14 Prozent.

Für Georgien stuft Coface das Rating von der niedrigsten Beurteilungsstufe D auf C hoch. Grund hierfür ist das weiterhin kräftige Wirtschaftswachstum, das im Jahr 2006 rund 9 Prozent erreichte und für das in diesem Jahr eine Überschreitung der 7 Prozent-Marke prognostiziert wird. Positiv wirkt sich auch die schwächere Abhängigkeit von Russland aus.

Das Rating von Thailand stufte die Coface von A2 auf A3 herunter. Die wirtschaftliche Situation und das politische Klima des bislang auf der negativen Beobachtungsliste stehenden Landes beeinflussen die Wirtschaft negativ. Die Wettbewerbsfähigkeit Thailands in der Exportbranche verschlechterte sich aufgrund eines Anstiegs des Baht sowie des steigenden Wettbewerbs mit China. Die Inlandsnachfrage verringerte sich Ende 2006 und auch für das Jahr 2007 wurde das erwartete Wirtschaftswachstum auf 4 Prozent nach unten korrigiert. Auch wenn Coface augenblicklich keine Störungen im Zahlungsverhalten erkennen kann, sind negative Einflüsse auf Unternehmen wahrscheinlich.

Für den Iran stufte die Coface das Rating von B auf C. Die stark expansive Budgetpolitik sowie ein Anstieg der öffentlichen Ausgaben im Jahr 2007 führte zu einem größeren Haushaltsdefizit. Die öffentlichen Ausgaben stärken einerseits den Verbrauch der Haushalte, führen aber gleichzeitig zu einer hohen Inflationsrate von 17 Prozent. Spannungen mit der internationalen Gemeinschaft aufgrund von nuklearen Aktivitäten des Irans und den von der UN im Dezember 2006 erteilten Restriktionen wirken sich negativ auf das wirtschaftliche Umfeld aus. Die steigende Vorsicht ausländischer Banken und fehlende innerstaatliche Finanzierung werden das Zahlungsverhalten der Unternehmen voraussichtlich beeinflussen.

Das Coface Rating berücksichtigt insbesondere das Zahlungsverhalten der Unternehmen in den jeweiligen Ländern und ist ein Indikator für Unternehmen, die mit oder in diesen Ländern Geschäfte machen. Das Länderrating umfasst sieben Stufen. A1 bis A4 sind vergleichbar mit Invest-Grades anderer Ratingsysteme. B, C und D drücken deutlich höhere Risikolagen aus.

Quelle: Pressemitteilung Coface Holding AG

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