EU beschließt Ende der Wirtschaftssanktionen gegen Syrien

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Auf dem Rat für Auswärtige Angelegenheiten am Dienstag in Brüssel haben die EU-Mitgliedstaaten beschlossen, alle Wirtschaftssanktionen gegen Syrien aufzuheben. Wie die Bundesregierung mitteilte, sollen jedoch die sicherheitsrelevanten Sanktionen sowie jene, die spezifisch gegen das Chemiewaffenprogramm und das Umfeld des ehemaligen Assad-Regimes gerichtet sind, weiterhin aufrechterhalten werden.
"Die Europäische Union möchte mit Syrien einen Neuanfang wagen", sagte
Außenminister Johann Wadephul (CDU). Deshalb werde man Sanktionen etwa
gegen die syrische Zentralbank aufheben. "Wir geben der syrischen
Regierung damit eine Chance, erwarten aber auch eine inklusive Politik
innerhalb des Landes, die alle Bevölkerungsgruppen und Religionsgruppen
einbezieht", sagte Wadephul. "Syrien ist schon immer ein diverses Land
gewesen. Wichtig ist für uns, dass ein einiges Syrien dadurch seine
Zukunft in die eigene Hand nehmen kann."
Entwicklungsministerin
Reem Alabali-Radovan (SPD) sieht in dem Beschluss einen Moment der
Hoffnung und des Neuanfangs. "Für einen erfolgreichen und friedlichen
Neuanfang in Syrien kommt es entscheidend darauf an, dass die Wirtschaft
anläuft und die Menschen sich mit dem Nötigsten versorgen können. Die
Aufhebung der Sanktionen stärkt die Selbsthilfekräfte der syrischen
Gesellschaft", so Alabali-Radovan.
Für einen erfolgreichen
Neuanfang werde es jedoch auch starke internationale Unterstützung
brauchen. "Auch Deutschland wird seinen Beitrag leisten: neben der
Bundesregierung auch viele Menschen mit syrischen Wurzeln, von Ärzten
bis zu Unternehmerinnen, die ihre Kompetenzen einbringen oder
investieren wollen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur