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Ärzte ohne Grenzen: Mediziner in Syrien sind am Ende ihrer Kräfte

Archivmeldung vom 07.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Porträts vom Bürgerkrieg in Syrien
Porträts vom Bürgerkrieg in Syrien

Foto: Pereslavtsev
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat vor einer katastrophalen medizinischen Versorgungslage im syrischen Ost-Ghouta gewarnt. "Die Ärzte, mit denen wir in Kontakt sind, sind am Ende ihrer Kräfte, zudem fehlt ihnen grundlegendes medizinisches Material wie Blutbeutel, Narkosemittel und Operationsfäden", sagte Ärzte-ohne-Grenzen-Geschäftsführer Florian Westphal der "Heilbronner Stimme".

Für ihre Patienten seien diese Dinge überlebenswichtig, "doch die syrische Regierung hat laut der Weltgesundheitsorganisation gerade dieses Material aus den Hilfstransporten nach Ost-Ghouta entfernt. Diese Verweigerung lebenswichtiger medizinischer Güter ist vollkommen inakzeptabel und durch nichts zu rechtfertigen", klagte Westphal. Die Hilfsorganisation steht nach eigenen Angaben mit 20 verbliebenen Gesundheitseinrichtungen in der belagerten Region in Kontakt. "15 von ihnen sind seit Beginn des heftigen Beschusses getroffen und in Teilen zerstört worden. Allein diese Einrichtungen haben innerhalb von zwei Wochen mehr als 1.000 Todesfälle registriert und mehr als 4.800 Verletzte behandelt, sehr viele davon Frauen und Kinder", so Westphal.

Seit Beginn dieses Jahres seien die Kämpfe in Syrien an mehreren Stellen eskaliert, warnte er. Hunderttausende mussten in den vergangenen Wochen erneut vor Bomben und Kämpfen fliehen und hausen unter entsetzlichen Bedingungen in provisorischen Lagern ohne ausreichende Versorgung in der Kälte. 13 Millionen Syrer seien auf humanitäre Hilfe angewiesen, viel zu viele erhielten nicht einmal das Nötigste. "Selbst in Gebieten im Norden des Landes, in denen nicht mehr gekämpft wird, behandeln unsere Teams hunderte Verletzte durch Minen, Sprengfallen und nicht explodierte Munition." Die syrische Regierung verweigere der Hilfsorganisation weiterhin, die von ihr kontrollierten Gebiete zu betreten. Die Diskussion über eine mögliche Rückkehr von syrischen Flüchtlingen in Deutschland bezeichnete Westphal als verantwortungslos. "In einer solchdramatischen Situation den Eindruck zu erwecken, Flüchtlinge aus Europa könnten massenweise ins Kriegsgebiet zurückkehren, ist absurd und verantwortungslos."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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