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Russisches Außenministerium: Chlor aus Deutschland in Ex-Rebellenhochburg Duma entdeckt

Archivmeldung vom 19.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Screenshot Instagram-Account
Bild: Screenshot Instagram-Account

Bei der Befreiung von Duma sind die syrischen Streitkräfte in dieser ehemaligen Rebellen-Hochburg bei Damaskus nach russischen Angaben auf ein weiteres Chemielabor gestoßen. Einige der entdeckten gefährlichen Chemikalien sollen aus Europa, zum Teil auch aus Deutschland stammen. Dies meldet das russische online Magazin "Sputnik".

Weiter heißt es auf der deutschen Webseite: "In Duma seien 1,5 Tonnen chemische Substanzen sichergestellt worden, teilte das russische Außenministerium am Donnerstag mit. Unter anderem seien Behälter mit Chlor aus Deutschland sowie Nebelkerzen aus Großbritannien entdeckt worden.

„In den befreiten Gebieten in Ost-Ghuta haben die syrischen Regierungstruppen Container aus Deutschland mit Chlor, einem der schrecklichsten Kampfstoffe, entdeckt“, sagte die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa am Donnerstag.

Die ebenfalls dort entdeckten Nebelkerzen sind nach ihren Angaben in Salisbury hergestellt worden. In dieser britischen Stadt hatte es Anfang März einen mutmaßlichen Giftgasangriff auf den Ex-Spion Sergej Skripal gegeben. Nur wenige Kilometer von Salisbury entfernt liegt das Labor für Chemie- und Biowaffenforschung des britischen Militärs.

„Dieser schrecklicher Fakt lässt sich nur schwer kommentieren“, so Sacharowa weiter. „Denn er ruiniert den Glauben in die Menschlichkeit einzelner Staaten, genauer gesagt einzelner Politiker, die derartige Befehle erteilen und derartige Entscheidungen treffen.“

Bereits am Dienstag hatte das russische Militär berichtet, in Duma sei ein Lager mit Chemikalien entdeckt worden, die vermutlich für die Herstellung von Kampfstoffen genutzt worden seien. Später veröffentlichte Sputnik ein Video mit dem mutmaßlichen C-Waffen-Labor.

Oppositionelle syrische Internetportale hatten in der vergangenen Woche über einen Chlorgas-Einsatz mit Dutzenden Toten in der damals noch von Rebellen kontrollierten Ortschaft Duma östlich von Damaskus berichtet. Ihre Informationen wurden schnell von westlichen Medien und Spitzenpolitikern aufgegriffen, die die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad für die angebliche Attacke verantwortlich machten. Damaskus bestreitet das.

Eine unabhängige Ermittlung blieb vorerst aus. Spezialisten aus der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) sind erst vor wenigen Tagen zu Ermittlungen in der Region eingetroffen. Die USA, Großbritannien und Frankreich nahmen die unbestätigten Berichte zum Anlass, um Regierungseinrichtungen in Syrien mit Marschflugkörpern anzugreifen.

Nach Erkenntnissen der russischen Behörden war der C-Waffen-Angriff von den sogenannten Weißhelmen auf Anweisung aus London vorgetäuscht worden, um den USA und ihren Verbündeten einen formellen Vorwand für den Militärschlag gegen die Regierung Assads zu liefern. Die westlichen Staaten hatten seit Beginn des Bürgerkrieges in Syrien die bewaffneten Rebellen unterstützt. Dennoch konnte die syrische Regierungsarmee mit Hilfe aus Russland die Kontrolle über weite Teile ihres Landes zurückgewinnen.

So drehten Weißhelme ihr C-Waffen-Video: Elfjähriges „Opfer“ packt aus

Knapp zwei Wochen nach der offenbar inszenierten C-Waffen-Attacke in Duma bei Damaskus haben russische Journalisten eines der Kinder interviewt, die die Weißhelme in ihrem Belastungs-Film gegen die syrische Armee für Opfer ausgegeben hatten. Der elfjährige Hassan Diab erzählt nun, wie der Film gedreht und er selbst ungewollt zum Schauspieler wurde.

Der syrische Junge Hassan Diab hat gegenüber dem russischen Sender „Rossija 24“ Details des Drehens des Videos offenbart.

„Wir waren in einem Keller. Meine Mutter hat mir gesagt, es gebe heute nichts zu essen, wir würden erst morgen essen. Wir haben eine Schrei auf der Straße gehört, man hat geschrien: ‚Geht ins Krankenhaus!‘. Wir sind ins Krankenhaus gelaufen, und sofort, als ich es betreten habe, hat man mich gegriffen und angefangen, mit Wasser zu übergießen. Danach hat man uns auf ein Bett mit anderen Leuten gelegt“, sagte der Junge.

Jewgenij Poddubnyj, der Militärkorrespondent des Senders, merkte an, man habe den Jungen gezwungen, am Drehen des Videos teilzunehmen.

„Der Junge hatte nichts zu essen, man hat ihm für das Drehen Reis, Datteln und Gebäck angeboten“, so Poddubnyj.

Hassans Vater bestätigte die Worte des Jungen und fügte außerdem hinzu, es habe keine Chemiewaffenattacke in der Stadt gegeben.

„Als ich erfahren habe, dass das Kind im Krankenhaus war, habe ich mir frei genommen und bin dorthin gelaufen. Es hat keine chemischen Waffen gegeben. Ich habe draußen geraucht und nichts gefühlt. Ich habe das Krankenhaus betreten und meine Familie gesehen. Die Kämpfer haben für die Teilnahme an diesem Dreh Datteln, Gebäck und Reis gegeben und alle nach Hause gehen lassen. Mein Kind hat sich großartig gefühlt“, sagte Hassans Vater gegenüber „Rossija 24“.

Anfang April waren Berichte verbreitet worden, dass die syrische Armee in der Stadt Duma angeblich eine Chlorbombe abgeworfen hätte. Die Berichte stammten vor allem von den sogenannten „Weißhelmen“ — einer Nichtregierungsorganisation, die in der Vergangenheit bereits mehrfach mit Falschmeldungen über angebliche Angriffe der syrischen Armee oder der russischen Luftwaffe aufgetreten war. Die syrische Armee wies alle Vorwürfe zurück.

Am 14. April haben die USA, Großbritannien und Frankreich Raketenangriffe auf syrische Regierungsobjekte geflogen, die vermeintlich für die Herstellung von C-Waffen genutzt werden. Von 2:42 Uhr bis 4:10 Uhr MESZ haben die drei Staaten mehr als 100 Marschflugkörper und Luft-Boden-Raketen gegen Syrien eingesetzt. Die meisten davon wurden von den syrischen Luftabwehrkräften abgeschossen. Die russischen Streitkräfte beteiligten sich nicht daran, überwachten jedoch alle Raketenstarts."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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