Brüssel bereitet Zollsenkung für USA vor
Die Europäische Kommission will am Mittwoch einen Gesetzgebungsvorschlag vorlegen, um die EU-Zölle auf Industriegüter aus den USA auf null abzusenken. Damit will sie erreichen, dass die USA ihre Autozölle von derzeit 27,5 Prozent auf 15 Prozent rückwirkend zum 1. August absenken. Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf EU-Diplomaten und Industriekreise.
Auch der Vorsitzende des EU-Handelsausschusses, Bernd Lange (SPD),
bestätigte dem "Handelsblatt", dass die Kommission am Mittwoch einen
entsprechenden Gesetzesvorschlag einbringen wird.
Ursprünglich
hätten die USA ihre Autozölle bereits mit Inkrafttreten des pauschalen
15-Prozent-Zollsatzes am 1. August absenken sollen. Darauf hatten sich
US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der
Leyen bei einem Treffen in Schottland Ende Juli verständigt. Die EU
hatte dabei auch eigene Zollsenkungen in Aussicht gestellt, wollte diese
aber an ein umfassenderes Handelsabkommen knüpfen.
Für
Deutschlands Autobauer BMW, Mercedes und Volkswagen bringt die Regelung
nach wochenlanger Unsicherheit nun Klarheit - wenn auch zu schlechteren
Konditionen als früher. Jahrzehntelang mussten EU-Hersteller bei
Autoexporten in die USA nur 2,5 Prozent Zoll zahlen, während für
US-Exporte nach Europa zehn Prozent fällig wurden.
Die deutsche
Autoindustrie äußerte sich zuletzt verhalten optimistisch. Am Donnerstag
hatten die EU und die USA ihren Zoll-Deal in einem gemeinsamen
Statement präzisiert. Dabei hatte die US-Seite das Absenken der
Autozölle von aktuell 27,5 auf 15 Prozent an Bedingungen geknüpft.
Der
VW-Konzern begrüßte den Schritt als wichtigen Beitrag zu mehr
Planungssicherheit. Von Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der
Automobilindustrie (VDA), hieß es zuletzt: "Langfristig muss das Ziel
sein, wieder zu einem niedrigeren Zollsatz zurückzukehren."
Quelle: dts Nachrichtenagentur