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DIW-Präsident: Zur Zeit kein Risiko für einen Währungskrieg

Archivmeldung vom 24.01.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.01.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) Bild: Marcel Fratzscher
Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) Bild: Marcel Fratzscher

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, glaubt nicht, dass der sinkende Euro-Kurs infolge des geplanten Staatsanleihen-Kaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) in einen Währungskrieg münden könnte. Zwar habe das geplante Anleihe-Ankaufprogramm zu einer Schwächung des Euro beigetragen, er sehe deshalb aber "zur Zeit kein Risiko für einen Währungskrieg", sagte Fratzscher dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe).

"Viele andere Zentralbanken haben ja ähnliche Ankaufprogramme wie die EZB. Und der Euro ist selbst bei seinem jetzigen Wechselkurs nicht deutlich unterbewertet." Fratzscher betonte vielmehr die Vorteile der EZB-Politik für Deutschland. "Kaum jemand wird so stark von einem günstigeren Euro profitieren, wie die deutschen Exporteure", sagte der DIW-Chef. "Denn damit werden ihre Produkte weltweit günstiger und wettbewerbsfähiger, und sie können somit ihre Erträge weiter steigern."

Ähnlich äußerte sich der Chefvolkswirt der DZ Bank, Stefan Bielmeier. Die aktuell starke Abwertung des Euro gegenüber den wichtigen Währungen ist aus seiner Sicht ein "willkommener Nebeneffekt" der jüngst beschlossenen Maßnahmen. "Der schwächere Euro dürfte sich zum einen günstig auf die Wettbewerbsfähigkeit der Euro-Länder auswirken und damit das Exportwachstum stärken. Zum anderen steigen damit auch die Importpreise, was zu einer höheren Inflationsrate beitragen sollte", sagte Bielmeier dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe). "Daher rechne ich nicht damit, dass die EZB sich den aktuellen Entwicklungen an den Währungsmärkten in den Weg stellen möchte."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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