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Vernichtung syrischer Chemiewaffen: ein Schlag ins Wasser?

Archivmeldung vom 23.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Chemiewaffen: 155-mm-Senfgasgranaten der US-Armee
Chemiewaffen: 155-mm-Senfgasgranaten der US-Armee

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Syrische Chemiewaffen sollen außerhalb Syriens vernichtet werden. So steht es im Beschluss der Organisation für das Chemiewaffenverbot. Doch keiner hegt, wie Natalia Kowalenko bei Radio "Stimme Russlands" berichtet, den brennenden Wunsch, diese Giftkampfstoffe bei sich aufzunehmen. Albanien, Deutschland und Norwegen haben es bereits abgelehnt.

Im Beitrag heißt es weiter: "Nun wurde in einer Sitzung der Organisation eine andere Variante verkündet: die Vernichtung soll in neutralen Gewässern stattfinden. Hierfür existieren zwei Wege. Erstens die Versenkung der chemischen Kampfstoffe, so der Redakteur der Zeitung „Nesawissimoje wojennoje obosrenie“ (Unabhängige Militärrundschau) Viktor Litowkin:

„In der Geschichte der Menschheit gab es die Erfahrung einer solchen Versenkung. In den Jahren 1945-1946, nach der Zerschlagung Hitler-Deutschlands, waren mehr als 150.000 Tonnen chemischer Giftstoffe übriggeblieben. Die Siegermächte – die UdSSR, die USA, Frankreich und Großbritannien – versenkten sie in der Ostsee, im Kattegat, im Skagerrak und in der Nordsee. Die einen versenkten sie direkt zusammen mit den Lastkähnen, andere warfen die Tonnen einfach über Bord. All das wurde in den letzten 70 Jahren von Schlamm oder Sand überdeckt. Heute aber fragt man sich, ob man es wieder bergen sollte oder nicht. Die Chemiker meinen, man solle es lieber nicht anrühren, solange es dort ruht.“

Der zweite Weg ist, die chemischen Kampfstoffe auf speziellen Lastkähnen oder auf Plattformen aus Syrien in neutrale Gewässer zu transportieren und dort zu verbrennen. So war Japan mit seinen Chemiewaffen verfahren, die seit den Zeiten des Zweiten Weltkrieges auf chinesischem Territorium lagerten. Eine ähnliche Erfahrung besitzen die USA. Die Amerikaner hatten die Operation zur Vernichtung von Giftkampfstoffen nicht auf Schiffen, sondern auf Korallenriffen durchgeführt, sagt der Militärexperte Viktor Litowkin.

Trotzdem besitzt die Vernichtung von Chemiewaffen auf dem Meer viele Gegner. Vor allem wegen der Umweltsicherheit. Diese Kampfstoffe aus Syrien in das für die Müllversenkung traditionelle Gebiet des Stillen Ozeans zu bringen, ist ein weiter und langer Weg. Er erfordert unzählige Abstimmungen mit den Ländern, durch deren Hoheitsgewässer das Schiff, und zudem mit militärischem Geleitschutz, fahren wird. Das Mittelmeer ist ohnehin schon äußerst verschmutzt durch Haushalts- und Industrieabwasser. Giftkampfstoffe würden da gerade noch fehlen, bemerkt der Vizeadmiral a.D. und ehemalige Vorsitzende des Komitees für Unterwasserarbeiten besonderer Zweckbestimmung bei der Regierung der Russischen Föderation Tengis Borissow.

„Niemand kann irgendwelche außerordentlichen Situationen ausschließen. Irgendetwas könnte schief gehen, und es könnte zu einer Umweltverschmutzung kommen. Ebenso war es seinerzeit mit der Idee, radioaktiven Müll mit Hilfe von Raumschiffen in eine Erdumlaufbahn und ins ferne Weltall zu bringen. Anfangs schien das eine gute Idee zu sein. Dann aber wurde klar, dass im Fall einer Havarie beim Start ein riesiges Territorium verseucht werden könnte. Deshalb verwarf man diese Idee.“

Zeit zum Nachdenken, was konkret mit den syrischen Chemiewaffen gemacht werden soll, ist praktisch kaum noch geblieben. Bis zum 17. Dezember soll die Organisation für das Chemiewaffenverbot einen Plan zur Vernichtung der syrischen Chemiewaffen vorlegen. Dabei sollen diese Giftkampfstoffe bis zum 5. Februar aus dem Territorium des Landes abtransportiert und spätestens bis zum 30. Juni 2014 vernichtet sein."

Quelle: Text Natalia Kowalenko - „Stimme Russlands"

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