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Putin und Merkel wollen sich wieder vertragen

Archivmeldung vom 21.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Wladimir Putin (um 2006)
Wladimir Putin (um 2006)

Foto: Kremlin.ru
Lizenz: CC-BY-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Eklat ist offiziell abgesagt: Russlands Staatschef Wladimir Putin und Bundeskanzlerin Angela Merkel wollen nun doch gemeinsam zur Ausstellung in Sankt Petersburg gehen, bei der auch sogenannte "Beutekunstwerke" gezeigt werden. Das teilte Putin am Nachmittag mit, und auch Merkel bestätigte die gefundene Lösung: "Wir haben jetzt verabredet, dass wir heute Abend in die Ermitage gehen", so die Kanzlerin.

Es sei eine wichtige Ausstellung und es werde dann nochmal zu der Angelegenheit Stellung genommen. Ein direktes Gespräch zwischen ihr und dem Präsidenten habe dazu geführt, dass nun beide etwas zu der Ausstellung zur Presse sagen werden, damit sei das Problem gelöst. Putin dagegen teilte mit, dass er ohnehin kein Problem mit einem Statement der Kanzlerin gehabt habe, es sei angeblich lediglich eine Zeitfrage gewesen. Jetzt habe man aber festgestellt, dass die Kanzlerin genügend Zeit hat. Am Morgen war der gemeinsame Auftritt noch abgesagt worden, angeblich weil Merkel in einem Grußwort die Rückgabe von Beutekunstwerken fordern wollte.

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz (CDU), hatte die Entscheidung der Bundeskanzlerin, nach der Streichung ihres Grußworts nicht an der Ausstellungseröffnung teilzunehmen, noch kurz vor der Kehrtwende aus Moskau verteidigt. Polenz sagte der "Berliner Zeitung" (Samstagausgabe), Merkel habe nach Streichung ihres Grußwortes keine andere Wahl gehabt, als die Teilnahme an der Eröffnung abzusagen. "Es ist richtig, dass Angela Merkel diese Ausstellung nicht kommentarlos besucht." Sie hätte sonst den Eindruck erweckt, als rücke Deutschland von seinem Anspruch auf Rückgabe der Beutekunst ab.

Polenz kritisierte das russische Vorgehen. "Sehr diplomatisch hat sich Russland nicht verhalten", kritisierte er. Er sprach von der "russischen Weigerung, Grußworte vorzusehen". "Das ist sicher nicht schön, sondern sogar etwas ärgerlich." Die deutsch-russischen Beziehungen würden durch diesen Vorgang allerdings nicht leiden. "Das wird nicht fortwirken", sagte Polenz. Schließlich sei der Dissens in Sachen Beutekunst ein klar eingrenzbares und lange bekanntes Thema. "Allerdings bedeutet das, dass wir bei diesem Thema auf absehbare Zeit nicht zusammenkommen." Merkel ist in Sankt Petersburg, um am Internationalen Wirtschaftsforum teilzunehmen.

Osteuropa-Experte: Beutekunst-Debatte ist "schief gelaufen"

Der Beutekunst-Experte Wolfgang Eichwede hat die Debatte um die Rückgabe der Beutekunst als schon lange gescheitert bezeichnet. Zwischen Deutschland und Russland sei etwas "ganz und gar schief gelaufen", sagte Eichwede dem "Deutschlandfunk". "Wir haben immer nur unsere Dinge zurückgefordert und haben sie nicht in einen historischen Kontext gestellt", so Eichwede.

Deutschland hätte die historische Verantwortung nicht wahrgenommen und nur auf einer Rechtsposition bestanden, wodurch es zu keiner Einigung mit Russland hätte kommen können. "Hätten wir von vornherein einen etwas kooperativen Standpunkt eingenommen, wären wir heute in dieser Frage wahrscheinlich weiter."

Die erneute Annäherung an dieses Thema durch das gemeinsame Eröffnen der Beutekunst-Ausstellung "Bronzezeit - Europa ohne Grenzen" in Sankt Petersburg von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sah Eichwede eigentlich als Schritt in die richtige Richtung. Nach dem Interview wurde die Veranstaltung allerdings kurzfristig abgesagt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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