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Neuer IWF-Chefvolkswirt hält Stagflation für unwahrscheinlich

Archivmeldung vom 04.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der designierte Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds (IWF), Olivier Blanchard, hält es für unwahrscheinlich, dass die hohen Ölpreise die Weltwirtschaft wie in den 1970er Jahren in eine Stagflation stürzen - also eine Phase mit einem niedrigen Wachstum und zugleich hohen Inflationsraten.

"Ölschocks waren damals etwas Neues, sie wurden noch nicht recht verstanden, und die Geldpolitik reagierte bei Weitem nicht optimal. Da sind wir heute viel besser geworden", sagt Blanchard der ZEIT. Zudem seien die höheren Energiekosten nicht der einzige Grund für die Probleme damals gewesen. "Man macht zwar üblicherweise den Ölpreis für die zwei Rezessionen in den 1970er Jahren verantwortlich, aber in Wirklichkeit gab noch andere Ursachen. Das Produktivitätswachstum zum Beispiel schwächte sich damals auch deutlich ab", sagt Blanchard.

Olivier Blanchard warnt die Zentralbanken, angesichts der hohen Teuerungsraten die Zinsen stark anzuheben und damit die Konjunktur zu belasten. "Die mittelfristige Inflationserwartung, also für die nächsten zwei bis drei Jahre, sollte fest verankert bleiben. So lange das der Fall ist, kann man aber kurzfristig einen Anstieg der Inflation akzeptieren. Das kann die Anpassung sogar etwas erleichtern", sagt er. "Wir brauchen kluge und pragmatische Zentralbankiers. Die haben wir offenbar sowohl in den USA wie in Europa."

Der IWF hatte Blanchard in der vergangenen Woche für den Posten des Chefvolkswirts nominiert. Im September soll der Wissenschaftler, der derzeit Volkswirtschaft am Massachussetts Institute of Technology lehrt, Amtsinhaber Simon Johnson ablösen.

Quelle: DIE ZEIT

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