Hessen lehnt EU-Pläne zur Zentralisierung der Börsenaufsicht ab

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Die hessische Landesregierung spricht sich gegen Pläne der Europäischen Union aus, die Aufsicht über die Frankfurter Börse an die europäische Behörde ESMA in Paris zu übertragen. Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) und Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) hoben am Dienstag in Wiesbaden die Bedeutung einer dezentralen Kontrolle für den Finanzstandort Frankfurt hervor.
Rhein warnte vor den Risiken einer Zentralisierung: "Gerade in
wirtschaftlich stürmischen Zeiten brauchen wir eine dezentrale Kontrolle
der Frankfurter Börse, die unsere Märkte kennt und blitzschnell
reagiert." Eine Verlagerung der Kompetenzen nach Paris würde nach
Ansicht der Landesregierung Bürokratie erhöhen und den Finanzplatz
schwächen.
Wirtschaftsminister Mansoori verwies auf das
Subsidiaritätsprinzip: "Entscheidungen müssen dort getroffen werden, wo
sie am meisten bewirken." Die hessische Aufsicht kenne die
Besonderheiten des Finanzplatzes und arbeite seit Jahrzehnten
erfolgreich. Eine Verlagerung würde Fachkompetenz und Flexibilität
gefährden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur