Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Weltgeschehen Britische Automobilproduktion geht im Jahr 2020 um 29,3% zurück wegen Regierungsmaßnahmen

Britische Automobilproduktion geht im Jahr 2020 um 29,3% zurück wegen Regierungsmaßnahmen

Archivmeldung vom 28.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: PRNewsire
Bild: PRNewsire

Die britische Autoproduktion ist im Jahr 2020 um 29,3% auf 920.928 Einheiten gesunken, wie aus den heute veröffentlichten Zahlen der Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT) hervorgeht. Im Dezember sank die Produktion um -2,3% auf 71.403, wobei einige Firmen von Grenzschließungen und damit von Lieferproblemen für ihre Teile betroffen waren.

Dies war der Abschluss eines "annis horribilis" für die britischen Automobilhersteller, des schlimmsten Jahres seit 1984, wobei die Pandemie hauptverantwortlich für den Rückgang war.[1] Die Fertigung konnte das ganze Jahr 2020 hindurch nicht normal stattfinden, durch Schließungen und Maßnahmen zur sozialen Distanzierung war die Fabrikproduktion eingeschränkt, die Brexit-Unsicherheit dauerte bis Heiligabend an und wichtige Exportmärkte verzeichneten eine gedrückte Nachfrage.

Die Produktion für den Export fiel um 29,1% auf 749.038 Einheiten, während die Produktion für Inlandsverbraucher ebenfalls im zweistelligen Bereich, um 30,4% auf 171.890 fiel. Selbst inmitten der globalen Pandemie war der Export weiterhin der treibende Faktor für die britische Automobilproduktion, da mehr als acht von zehn produzierten Autos nach Übersee verschifft wurden. Die EU blieb mit einem Anteil von 53,5 % das Hauptexportziel des Vereinigten Königreichs, obwohl die Stückzahlen um 30,8 % auf 400.460 Einheiten zurückgingen. Das verdeutlicht, wie wichtig es ist, Zölle mit Europa zu vermeiden.

Der Handel mit den meisten anderen wichtigen Exportpartnern Großbritanniens ging aufgrund der schwierigen Marktbedingungen infolge der Pandemie zurück. Die Lieferungen in die USA, nach Japan und Australien gingen jeweils um 33,7%, 21,6% bzw. 21,8% zurück. Die Exporte nach China stiegen jedoch um 2,3 %, und auch die Exporte nach Südkorea und Taiwan stiegen um 3,6 % bzw. 16,7 %, da diese Nationen einen anderen Umgang mit der Coronakrise pflegten.

Auch in dieser düsteren Lage wurden in Großbritannien weiterhin batterieelektrische (BEV), Plug-In-Hybrid- (PHEV) und Hybrid-Fahrzeuge (HEV) für Käufer im Inland und auf der ganzen Welt produziert. Die kombinierte Produktion dieser Modelle stieg von 14,8 % im Vorjahr auf 18,8 % aller in Großbritannien hergestellten Fahrzeuge, wobei der Anteil der Geländewagen von 3,4 % auf 4,5 % stieg. Insgesamt stellte das Vereinigte Königreich 172.857 alternativ betriebene Fahrzeuge her, von denen 79,6% für den Export bestimmt waren. Das unterstreicht die Fähigkeit des Landes, Fahrzeuge zu bauen, die für eine Netto-Null-Zukunft unerlässlich sind.

Mike Hawes, der Chief Executive von SMMT sagte: "Diese Zahlen, die schlimmsten seit einer Generation, spiegeln die verheerenden Auswirkungen der Pandemie auf die britische Automobilproduktion wider: Die Schließungen auf Grund der Coronakrise drückten die Nachfrage, erforderten Werksschließungen und bedrohten Leben und Existenzen. Die Industrie sieht dem Jahr 2021 jedoch mit mehr Optimismus entgegen, da ein Impfstoff kommt und Klarheit darüber besteht, wie wir mit Europa handeln, das immer noch bei weitem unser größter Markt ist."

"Die unmittelbare Herausforderung besteht darin, sich an die neuen Bedingungen anzupassen, die zusätzlichen Zollauflagen zu bewältigen und unsere globale Wettbewerbsfähigkeit wiederzuerlangen, und vermehrt emissionsfreie Transportmittel zu produzieren. Wir werden weiterhin mit der Regierung zusammenarbeiten, um Investitionen in die Batterieproduktion und die Umgestaltung der Lieferkette anzuziehen, während wir den Übergang zu einer intelligenten und nachhaltigen Mobilität vollziehen, die Arbeitsplätze unterstützt und das Wirtschaftswachstum im ganzen Land fördert."

Der jüngste unabhängige Produktionsausblick prognostiziert, dass sich die britische Autoproduktion im Jahr 2021 teilweise erholen wird und auf eine Million Einheiten steigt.[2] Vieles wird jedoch vom Ausmaß der Corona-Maßnahmen hier und im Ausland abhängen und von der Geschwindigkeit, mit der die Autohäuser wieder öffnen können. Darüber hinaus müssen sich die Hersteller mit neuen Handelsvereinbarungen zwischen GB und der EU arrangieren, die trotz der Vermeidung eines "No Deal" viel komplizierter sind als bisher.

Vor dem Hintergrund der aufwändigen Zollverfahren, muss die Branche die Fähigkeit behalten, zukünftige Investitionen anzuziehen - und das Volumen zu erhöhen - davon hängt die Aufrechterhaltung ihrer Wettbewerbsfähigkeit ab. Für das Jahr 2020 wurden öffentlich Investitionen in Höhe von 3,23 Mrd. Pfund für die Automobilindustrie in Großbritannien angekündigt, wobei mehr als 80 % dieses Betrags auf ein Unternehmen entfielen, das sich zu einer Batterie-Gigafactory verpflichtete.[3] Weitere Zusagen dieser Art werden für die Zukunft dieses Sektors von entscheidender Bedeutung sein. Die Automobilindustrie ist der größte Warenexporteur des Landes, setzt jährlich 78,9 Mrd. Pfund um und beschäftigt mehr als 180.000 Menschen direkt und viele mehr im Einzelhandel und anderen indirekten Branchen.[4]

Quelle: Society of Motor Manufacturers and Traders (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte versen in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige