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Experte zur deutschen "Atommüll"-Entsorgung in Russland: Wertstoff statt Abfall

Archivmeldung vom 24.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Uranhexafluorid: UF6-Tank
Uranhexafluorid: UF6-Tank

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das abgereicherte Uran, das zur Wiederaufarbeitung aus Deutschland nach Russland transportiert wird, stellt für die Bevölkerung keine Strahlengefährdung dar. Alexander Uwarow, Chefredakteur des unabhängigen Nuklear-Informationsportals AtomInfo.ru, hat sich dazu gegenüber der Agentur RIA Novosti geäußert.

Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" schreibt weiter: "„Das abgereicherte Uranhexafluorid (OGFU) ist kein radioaktiver Abfall, sondern ein Wertstoff für die Kernenergie. Und die Anreicherung von OGFU ist in der globalen Atomindustrie eine gängige Praxis“, sagte Uwarow.

Ihm zufolge ist das OGFU im Sinne der Radioaktivität ungefährlich. „Projekte zu dessen Wiederaufarbeitung stellen daher keine Bedrohung für die Bevölkerung dar“, fügte der Experte hinzu.

Uwarow betonte, dass solche Projekte immer von einer strengen Umweltkontrolle sowohl durch die europäischen Kunden als auch durch die russischen Auftragnehmer begleitet werden.

Kritik durch Greenpeace

Greenpeace hatte zuvor kritisiert, dass der europäische Atomkonzern Urenco abgereichertes Uranhexafluorid aus dem westfälischen Gronau als Abfallprodukt aus der Urananreicherung nach Russland für die weitere Anwendung bei Rosatom exportiert hat.

Die Umweltorganisation stellte dabei fest, dass die importierten Stoffe angeblich radioaktiv und giftig seien und in solchen Mengen in Russland entsorgt werden, die gar nicht verarbeitet werden können.

Zuvor berichteten deutsche Medien, dass Urenco eine Vereinbarung mit Techsnabexport  (Tenex), dem Tochterunternehmen des russischen Atomenergiekonzerns Rosatom, getroffen habe, wonach 12.000 Tonnen abgereichertes Uran in den Jahren 2019 bis 2022  nach Russland transportiert werden sollen. Demnach soll im Juli dieses Jahres der erste Zug mit 600 Tonnen OGFU von der Urananreicherungsanlage Urenco in Gronau nach Russland gefahren sein.

Der bisherige Vertrag von Urenco mit Tenex zur Wiederaufarbeitung von OGFU ist zum Jahreswechsel 2010 ausgelaufen. Das deutsch-niederländisch-britische Unternehmen Urenco konzentriert sich auf der Anreicherung von Uran zur Verwendung als eine Basis für Kernbrennstoff für Kernkraftwerke.

Wo kommt das abgereicherte Uranhexafluorid her

In natürlichem Uran beträgt der Anteil von Uran-235 (das Isotop, das in modernen Kernreaktoren verwendet wird) nur etwa 0,7 Prozent und die restlichen 99,3 Prozent fallen auf das Uran-238, das heute nicht verwendet wird. Diese 0,7 Prozent reichen nicht aus, um einen Kernreaktor zu starten und zu betreiben. Daher muss der Anteil von Uran-235 künstlich auf 4 bzw. 5 Prozent erhöht werden, also muss das Uran durch ein spaltbares Isotop angereichert werden. Durch eine solche Anreicherung entstehen angereichertes Uranprodukt (zur Herstellung von Kernbrennstoffen) und abgereichertes Uranhexafluorid.

In der globalen und russischen Nuklearindustrie wurden während des Umgangs mit dem OGFU keine sicherheitsrelevanten Ereignisse gemäß der für kerntechnische Anlagen geltenden INES-Skala verzeichnet."

Quelle: Sputnik (Deutschland)


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