IG Metall will Bevorzugung europäischer Hersteller
Die IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner fordert, sogenannte Local-Content-Vorgaben in der EU einzuführen. "Europäische Hersteller müssen bevorzugt werden", sagte sie dem Pro-Newsletter Industrie & Handel des Nachrichtenmagazins POLITICO.
"Es kann nicht sein, dass Autobauer beispielsweise aus Asien ihre
gesamten Autoteile hierherbringen und dann nur die Montage in Europa
machen." Quoten könnten sicherstellen, dass Aufträge verstärkt an
europäische Unternehmen gehen, so Benner weiter.
Bisher haben vor
allem französische Hersteller auf Local-Content-Regelungen gepocht.
"Die kleineren Zulieferer stehen unter enormem Druck. Sie bekommen teils
weder Kredite noch gute Ratings", warnt Benner. Da sich das auf den
Arbeitsmarkt auswirke, fordert sie politische Maßnahmen.
Benner
stellte zwei weitere Forderungen auf. Zum einen schlägt sie vor, dass
der gesamte Lebenszyklus eines Autos in die CO2-Berechnung einfließt,
statt nur die Emissionen aus dem Auspuff. "Wir sollten einen
pragmatischen Blick auf die Emissionsrechnungen werfen", sagte Benner.
"Wenn beispielsweise die EU stärker auf Plug-In-Hybride und Range
Extender setzt, die mit alternativen Kraftstoffen betrieben werden, ist
das auch ein Beitrag zur Dekarbonisierung."
Zum anderen fordert
sie Social Leasing, um Elektromobilität auch Haushalten mit kleinen und
mittleren Einkommen zugänglich zu machen. Steuerliche Vergünstigungen
könnten helfen, die Nachfrage anzukurbeln. "Wir brauchen förderliche
Rahmenbedingungen statt Diskussionen um Stichtage und Daten", sagte
Benner mit Blick auf das Verbrenner-Verbot ab 2035.
Quelle: dts Nachrichtenagentur