Dänische Premierministerin will Grönland verteidigen
Archivmeldung vom 28.05.2025
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Die dänische Premierministerin Mette Frederiksen will Grönland gegen US-Präsident Donald Trump verteidigen. "Ich setze mich so stark für Grönland ein wie kaum eine dänische Politikerin vor mir", sagte sie dem "Spiegel". Sie respektiere, dass die Insel global mit verschiedenen Partnern arbeiten wolle. Zugleich verwies Frederiksen auf Aussagen der grönländischen Regierung: "Der grönländische Premierminister hat deutlich gemacht, dass sein Volk nicht Teil der USA werden will." Das koloniale Erbe in Grönland sei primär ein dänisches Problem, aber nicht nur, so Frederiksen.
Zum Wirtschaftskonflikt der Europäischen Union mit den USA sagte sie:
"Wenn Trump einen Handelskrieg will, werden wir reagieren." Gefragt, ob
sie sich in diesem Zusammenhang vorstellen könne, die Ausfuhr der in
Dänemark entwickelten Abnehmspritze Ozempic zu stoppen, sagte
Frederiksen: "Es ist klar, dass wir uns vielfältig wehren können."
Gefragt,
was sie vom neuen Bundeskanzler Friedrich Merz erwarte, sagte sie:
"Führung. Ich kenne ihn gut und mag ihn. Er hat eine klare Vorstellung
von Europa. Ein starkes Deutschland bedeutet ein stärkeres Europa."
Frederiksen schlug dabei auch eine engere Kooperation beim Ausbau
erneuerbarer Energien an den gemeinsamen Küsten vor. Sie schloss dabei
nicht aus, neue Militärschiffe auch in Deutschland bauen zu lassen.
Zu
ihrer Kritik am Europäischen Gerichtshof für Menschenrecht sagte sie:
"Sofern ich das beurteilen kann, wurde die Europäische
Menschenrechtskonvention einst erschaffen, um Minderheiten zu schützen.
Heute müssen wir jedoch oft die Mehrheit schützen. Es kann kein
Menschenrecht sein, aus Afghanistan zu uns zu kommen und eine junge Frau
zu vergewaltigen oder jemanden zu ermorden. Wenn jemand das tut, haben
wir ein Recht zu sagen: Du musst gehen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur