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Ungarns Notenbankpräsident: Nein zum Euro

Archivmeldung vom 29.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
György Matolcsy, Archivbild
György Matolcsy, Archivbild

Foto: Urheber
Lizenz: CC BY-SA 2.5
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die ungarischen Parlamentswahlen 2022 handeln in Wirklichkeit davon, ob die EU Ungarn kurzfristig in die Eurozone eingliedern kann. Diese steile These formulierte Notenbankpräsident György Matolcsy in einem aktuellen Meinungsbeitrag für die regierungsnahe Tageszeitung „Magyar Nemzet“. Der Artikel unter dem bezeichnenden Titel „Die Falle Euro“ reiht sich nahtlos ein in eine Reihe von Publikationen des MNB-Chefs, in denen er die Vorteile einer unabhängigen Geldpolitik herausstellt. Darüber berichtet das Magazin "Unser Mitteleuropa".

Weiter berichtet das Magazin: "Ungarn werde seine Modernisierung nur außerhalb der Eurozone fortführen können, ist Matolcsy überzeugt. Diese Schlussfolgerung leitet er aus den ersten 20 Jahren der Gemeinschaftswährung ab. Nach Studien hätten mit dem Euro einzig Deutschland und die Niederlande gewonnen, die der für sie schwache Euro aber bequem machte, was letztlich zu Lasten ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit geht. Italien und Frankreich hätten derweil tausende Milliarden Euro verloren, weil der Euro für sie zu stark war.

Die Slowakei mochte lange Zeit als Erfolgsgeschichte des Euro in Osteuropa herhalten, doch auch sie hat im vergangenen Jahrzehnt gegenüber dem EU-Durchschnitt an Boden verloren. Umgekehrt hätten Polen, Tschechien und Ungarn viel gewonnen, die nicht den Weg der Slowakei und Sloweniens gingen. Rumänien könnte ein weiterer Gewinner des Sonderwegs werden, schreibt Matolcsy. Am deutlichsten zeichne sich dieser Effekt für die Visegrád-Staaten (V4) daran ab, dass sie als großer Handelspartner Deutschlands die Südeuropäer (Portugal, Spanien, Italien und Griechenland) und sogar noch Frankreich ablösen konnten.

„Heute können sich die V4 als Wachstumsmotor der EU profilieren, weil sie sich mehr Spielraum über eine eigenständige Wirtschafts- und Geldpolitik bewahrt haben“, resümiert der Notenbankpräsident. Ein Sieg der Opposition im Frühjahr 2022 würde deshalb eine dramatische Wende und wirtschaftliche Katastrophe für Ungarn bedeuten."

Datenbasis: Dieser Beitrag erschien zuerst in der PDF-Ausgabe der BUDAPESTER ZEITUNG vom 29. 6. 2021.

Quelle: Unser Mitteleuropa

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