GdP warnt vor Waffen aus dem Ukraine-Krieg in Deutschland

Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke, warnt vor den Folgen des Ukraine-Kriegs für die innere Sicherheit in Deutschland. Im Tagesspiegel forderte Kopelke: "Europas Engagement für Rechtsstaat und Demokratisierung darf nicht nachlassen. Das ist auch mit Blick auf die Ukraine entscheidend. Dort sind massenhaft Waffen aller Art im Umlauf."
Kopelke warnte: "Es wird sich schwer vermeiden lassen, dass die
irgendwann auch nach Zentraleuropa geschleust, verkauft, im Bandenmilieu
eingesetzt werden." In Schweden habe es schon Fälle gegeben, "in denen
die genutzte Schusswaffe aus einem Kontingent in der Ukraine stammte. In
Deutschland kenne ich noch keinen Fall, aber das wird kommen".
Weiter
fordert er: "Generell sollten Vermögen aus Straftaten schneller
abgeschöpft werden. Als GdP wollen wir volle Beweislastumkehr, um
verdächtige Summen und Güter leichter einziehen zu können: Wer die
legale Herkunft seines Vermögens nicht ausnahmslos darlegt, dem sollte
es der Staat wegnehmen können, so wie das seit Jahren in Italien möglich
ist."
Mit Blick auf Anreize für die Landeskriminalämter sagte
der GdP-Chef: "In mindestens einem Bundesland, nämlich Bremen, fließt
das Geld aus Vermögensabschöpfungen in die Polizei. Wir könnten viele
Ermittlungsbehörden refinanzieren, wenn sie über das abgeschöpfte
Vermögen verfügen dürften." Kopelke plädierte für einen "Deal" zwischen
Finanz-, Justiz- und Innenministerien: "Eine Hälfte der eingezogenen
Werte bekommt die Justiz, eine Hälfte die Polizei."
Zudem habe
die GdP hochgerechnet, dass die Nutzung der umstrittenen US-Software
Palantir fast 1.000 Polizeistellen schaffen könne. Das Programm koste
dreistellige Millionenbeträge an Lizenzen pro Jahr. "Noch haben wir
keine technische Alternative, die gut genug ist", sagte Kopelke. Es gebe
aber ein aktuelles Projekt, das daran arbeite: "Da haben wir
Programmierer, die auf europäischem Niveau arbeiten. Und die Server mit
ihren Daten befinden sich in unserer Kontrolle - bei Palantir liegt das
alles in Übersee."
Quelle: dts Nachrichtenagentur