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Ökonomen uneins über Folgen verschärfter EU-Grenzkontrollen

Archivmeldung vom 30.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
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Bild: ediathome / pixelio.de

Führende Ökonomen in Deutschland bewerten mögliche ökonomische Folgen einer dauerhaften Wiedereinführung von Personenkontrollen an den EU-Binnengrenzen unterschiedlich. Der Präsident des Ifo-Instituts, Clemens Fuest, widersprach einer Prognos-Studie von 2016, die die Wachstumseinbußen für Deutschland auf bis zu 235 Milliarden Euro bis zum Jahr 2025 beziffert: "Diese Horrorszenarien halte ich für stark übertrieben", sagte Fuest dem "Handelsblatt". Grenzkontrollen hätten zwar ihre Kosten, "aber sie sind nicht sehr groß und die Auswirkungen auf Handel und Wohlstand sind sehr gering".

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sagte dagegen, Grenzkontrollen hätten nicht nur "hohe, direkte wirtschaftliche Kosten" durch Wartezeiten und höhere Transportkosten. "Grenzkontrollen würden auch das gesamte Konzept des europäischen Binnenmarktes hinterfragen und schwächen, denn Europa kann nur mit offenen Grenzen für Güter, Dienstleistungen, Kapital und auch Menschen als eine einheitliche Volkswirtschaft funktionieren", sagte Fratzscher der Zeitung. "Langfristig würden Grenzkontrollen einen großen Teil des Nutzens des europäischen Binnenmarktes zerstören." Ifo-Chef Fuest hält es indes für "baren Unsinn" zu argumentieren, "ein Staat könnte oder sollte keine Kontrolle darüber ausüben, wer über seine Grenzen ins Land einreist, weil die Grenzkontrollen den Handel zu sehr behindern". Man denke nur an die Grenze zwischen den USA und Mexiko. Trotz extrem sorgfältiger Grenzkontrollen finde zwischen beiden Staaten ein sehr intensiver Handel statt. "Wir wollen keine vergleichbaren Grenzen innerhalb der EU, aber der Grund ist nicht, dass der Handel darunter leiden würde", so Fuest.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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