Hofreiter will Klarheit bei Korruptionsbekämpfung in der Ukraine

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Der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter, hat die politisch Verantwortlichen in Deutschland aufgefordert, beim Blick auf die verbreitete Korruption in der Ukraine strenger zu werden.
"Was ich diesmal auch besonders auffallend fand: Wie stark die
ukrainische Zivilgesellschaft den Versuch von Präsident Wolodymyr
Selenskyj und Teilen des Parlaments abgewehrt hat, die Unabhängigkeit
der Anti-Korruptions-Staatsanwaltschaft und der
Anti-Korruptions-Ermittlungen zu behindern", sagte der Grünen-Politiker
dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Sonntagausgaben) nach einem
Ukraine-Besuch.
"Die Demokratie ist in der ukrainischen
Gesellschaft wirklich stark verankert. Viele, auch im Parlament,
wünschen sich, dass wir der Ukraine da mehr auf die Finger schauen. Denn
am Ende geht es um das Überleben der ukrainischen Demokratie und auch
um unsere eigenen Interessen", so Hofreiter. Deutschland müsse "beim
Thema Korruption sehr klar und sehr hart sein".
Der
Grünen-Politiker fügte mit Blick auf die mögliche Entsendung westlicher
Schutztruppen in die Ukraine hinzu: "Wenn es wirklich irgendwann zu
einem Waffenstillstand kommen sollte, dann brauchen wir natürlich
belastbare Sicherheitsgarantien - und zwar unter Beteiligung deutscher
Truppen. Aber in der Ukraine sagen sie: Wenn es zu einem belastbaren
Waffenstillstand mit Russland kommen sollte, dann nur, wenn Russland
bereits zu schwach geworden ist. Und dann wäre es auch zu schwach,
etwaige westliche Schutztruppen anzugreifen. Bei uns wird die Debatte
vom falschen Ende geführt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur