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Wiedergutmachung von Rassismus: Kalifornien gibt beschlagnahmtes Grundstück an Nachkommen zurück

Archivmeldung vom 01.10.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.10.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Bild: Screenshot Twitter
Bild: Screenshot Twitter

Der US-Bundesstaat Kalifornien hat nach fast 100 Jahren, nachdem ein Strand-Grundstück einer schwarzen Familie in dem Bundesstaat beschlagnahmt worden war, das wertvolle Stück Land an die Nachkommen der Geschädigten zurückgegeben. Dies berichtet die Zeitung „Los Angeles Times“.

Beim russischen online Magazin " SNA News " ist auf der deutschen Webseite weiter zu lesen: "Das schwarze Ehepaar Bruce hatte demnach Anfang des vergangenen Jahrhunderts das Grundstück erworben und auf diesem Gelände ein prosperierendes Resort für schwarze Strandbesucher betrieben. Willa Bruce habe 1912 das erste von zwei Grundstücken am Strand für 1.225 US-Dollar gekauft.

Charles Bruce habe als Koch im Speisewagen eines Zuges gearbeitet, der zwischen Salt Lake City und Los Angeles kursiert sei, während seine Ehefrau Willa eine Gaststätte mit Café und Tanzsaal betrieben habe, die bei schwarzen Familien beliebt gewesen sei. Allerdings seien sowohl die Besitzer als auch die Gäste der sogenannten Bruce's Beach jahrelang Drohungen und Schikanen von weißen Nachbarn ausgesetzt worden. Es soll sogar zu einem Angriff von Ku-Klux-Klan gekommen sein, der angeblich eine Matratze unter dem Hauptdeck angezündet und ein Haus in der Nähe, das Schwarzen gehört habe, angezündet habe.

1924 habe die Stadtverwaltung von Manhattan Beach beschlossen, das Viertel zu enteignen und mehr als zwei Dutzend Grundstücke zu beschlagnahmen. Als Grund sei der dringende Bedarf an einem öffentlichen Park angegeben worden. Allerdings hätten die Grundstücke dann jahrzehntelang leer gestanden. Die beiden Grundstücke der Bruces an der Küste seien 1948 an den Staat und 1995 an den Bezirk übergeben worden. Die übrigen Grundstücke seien schließlich doch in einen hübschen Park verwandelt worden. Nach Angaben der Zeitung machen schwarze Einwohner bis heute weniger als ein Prozent der Bevölkerung von Manhattan Beach aus.

Rassistische Motivation der Enteignung bestätigt

Nun unterzeichnete Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom nach Angaben der Zeitung einen von der Legislative einstimmig verabschiedeten Gesetzentwurf, der bestätigt, dass die Aneignung des Küstengrundstücks durch die Stadt rassistisch motiviert gewesen und unter falschen und rechtswidrigen Vorwänden erfolgt war. Die Unterzeichnung habe gerade auf dem Gelände stattgefunden, wo sich eine begeisterte Menschenmenge versammelt habe, berichtet die Zeitung. Anthony Bruce, deren Ururgroßeltern das Grundstück einst besessen hätten, habe der Unterzeichnung beigewohnt. Derzeit sei der Bezirk Los Angeles Eigentümer des Grundstücks.

„Die Familie Bruce wurde 1924 aufgrund von Hass und Rassismus ihres Besitzes beraubt. Es ist höchste Zeit, dieses Unrecht wiedergutzumachen“, schrieb Newsom auf Twitter.

Der demokratische Senator Steven Bradford, der den Gesetzesentwurf vorgelegt hatte, sagte, die Rückgabe sei ein erster Schritt, um die vielen Ungerechtigkeiten zu korrigieren, die in der Geschichte des Staates und der Nation noch immer spürbar seien. „Dieser Gesetzentwurf gibt den Ton für die Zukunft der Wiedergutmachung in Kalifornien an“, äußerte er.

Zukunft des Grundstücks

Nach Informationen der Zeitung ist eine der Optionen, die auf dem Tisch liegen, dass der Bezirk einen Mietvertrag mit den Nachkommen abschließt, um den Rettungsdienstbetrieb auf dem Grundstück fortzuführen, und der Familie Bruce eine marktgerechte Miete zahlt.

Für Manhattan Beach, dem die verbleibenden beschlagnahmten Grundstücke gehören, die später in einen Park umgewandelt worden seien, stelle sich die Frage, wie man mit dieser unangenehmen Vergangenheit umgehen solle, so die Zeitung."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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