Merz ruft Slowakei zu Zustimmung für Sanktionen gegen Russland auf
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat bei der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Rom die slowakische Regierung aufgefordert, ihre Blockade des jüngsten Sanktionspakets gegen Russland aufzugeben. "Ich erwarte, dass die Regierung der Slowakei unter der Führung von Robert Fico jetzt zustimmt, dass dieses 18. Sanktionspaket im Rat verabschiedet werden kann", sagte Merz am Donnerstag.
Das 18. Sanktionspaket beinhaltet Maßnahmen im Energie- und im
Bankensektor. So sollen EU-Betreiber sich nicht mehr an Transaktionen im
Zusammenhang mit Nord-Stream-Pipelines beteiligen dürfen und 77 Schiffe
als Teil der russischen Schattenflotte gelistet werden. Auf Produkte
aus raffiniertem russischem Rohöl soll ein Einfuhrverbot gelten. Das
bestehende Verbot der Nutzung des SWIFT-Systems soll in ein
vollständiges Transaktionsverbot umgewandelt werden und auf weitere
russische Banken ausgedehnt werden. Auch Finanzakteure, die den Handel
mit Russland durch eine Umgehung der Sanktionen finanzieren, sollen von
dem Verbot betroffen sein. Bestimmte kritische Technologien sollen
künftig nicht mehr nach Russland ausgeführt werden.
Merz richtete
in Rom zudem Botschaften an Russland und an die USA. "Moskau muss
verstehen, dass wir nicht aufgeben", sagte er. "Es ist keine Option."
Dies sei die richtige Seite der Geschichte. Er würde es "sehr begrüßen",
wenn die US-Regierung das auch so sieht.
Man stehe bereit,
zusätzliche Flugabwehrraketen-Systeme Patriot aus den USA zu erwerben,
um sie der Ukraine zur Verfügung zu stellen, erklärte der Kanzler. Die
US-Amerikaner bräuchten sie zum Teil selbst. "Sie haben aber auch sehr
viele und darüber verhandeln zurzeit die Verteidigungsminister, ob es zu
einer entsprechenden Lieferung kommt", so Merz.
Quelle: dts Nachrichtenagentur