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Angriffe auf internationale Hilfsorganisationen in Darfur nehmen zu - Hilfsorganisationen fordern besseren humanitären Zugang und Beendigung der Gewalt

Archivmeldung vom 08.08.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.08.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Im vergangenen Monat ist die Zahl von Angriffen auf internationale Hilfsorganisationen in Darfur auf den höchsten Stand seit Beginn des Konflikts gestiegen: Allein im Juli wurden acht Mitarbeiter getötet, erklärten vier internationale Hilfsorganisationen heute.

In einer gemeinsamen Erklärung warnen die Organisationen -- CARE, das International Rescue Committee, Oxfam International und World Vision -- vor einer weiteren Eskalation der Lage. Seit der Unterzeichnung des Friedensvertrags am 5. Mai 2006 haben sich die Bedingungen für die Durchführung humanitärer Hilfe in Darfur deutlich verschlechtert. Wegen der angespannten Sicherheitslage können Hilfsorganisationen die betroffene Zivilbevölkerung nur noch eingeschränkt erreichen und versorgen.

"Die Angriffe auf Hilfsorganisationen sind völlig inakzeptabel. Seit der Unterzeichnung des Friedensvertrags ist die Situation in Darfur zunehmend angespannt, es kommt zu spontanen Gewaltausbrüchen. Die Folge sind völlig sinnlose Todesopfer in der Bevölkerung und jetzt auch in unserem Team. Daher brauchen wir einen vollständigen und umfassenden Waffenstillstand, der sofort umgesetzt wird", mahnt Oxfam-Regionaldirektor Paul Smith-Lomas. Ende Juli wurde ein Oxfam-Mitarbeiter bei einem Angriff in West-Darfur getötet.

Neben den acht Todesfällen gab es im Juli zahlreiche weitere Übergriffe auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen. In zwanzig Fällen sind Fahrzeuge von Hilfsorganisationen beschlagnahmt oder gestohlen worden.

Die für die Überwachung des Waffenstillstands zuständige Friedensmission der Afrikanischen Union zeigt seit der Unterzeichnung des Friedensabkommen weniger Wirkung als vorher, auch aufgrund der Finanz- und Ausstattungsprobleme der Mission.

Die Hilfswerke appellieren an alle Akteure, die für den Schutz der Zivilbevölkerung verantwortlich sind, vor allem aber an die Afrikanische Union, die Voraussetzungen für eine sichere Durchführung von Hilfemaßnahmen zu schaffen. Der erste Schritt dahin sind Patrouillengänge rund um die Uhr in den Flüchtlingslagern.

Der humanitäre Einsatz in Darfur ist eine der größten Aktionen dieser Art weltweit. Durch Hilfemaßnahmen in den Bereichen Gesundheit und Ernährung konnten die zu Beginn des Konfliktes herrschenden katastrophalen Lebensbedingungen verbessert werden. Der bisherige Erfolg der Hilfsaktion ist jetzt allerdings gefährdet. In einigen Gebieten von Darfur steigt die Zahl der Fälle von Unterernährung bereits wieder, ebenso wie die Zahl von Durchfallerkrankungen in einigen der Flüchtlingslager.

"Wenn wir es nicht schaffen, die Menschen zu erreichen, die dringend unsere Hilfe benötigen, dann wird sich die humanitäre Situation dramatisch verschlechtern. Wie immer in solchen Krisen, leidet die Zivilbevölkerung in Darfur am meisten", so Kurt Tjossen vom International Rescue Committee.

Im letzten Monaten haben mehr als 25.000 Menschen aufgrund von Kämpfen und Angriffen ihre Dörfer in Nord-Darfur verlassen. Dreieinhalb Millionen Menschen in ganz Darfur benötigen humanitäre Hilfe. Bestimmte Gebiete wie das Jebel Marra Gebirge und gro§e Teile der nordwestlichen Region sind inzwischen aufgrund der Sicherheitsprobleme für die Helfer unzugänglich geworden.

Die Hilfsorganisationen rufen alle Konfliktparteien dazu auf, unverzüglich den vereinbarten Waffenstillstand einzuhalten und ungehinderten Zugang zur gefährdeten Zivilbevölkerung zu ermöglichen. Die Hilfsorganisationen appellieren zudem an die internationale Gemeinschaft, mehr Druck auf alle Seiten auszuüben, um die anhaltende Gewalt zu beenden.

Quelle: Pressemitteilung Oxfam Deutschland

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