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Kinderhandel: "1000 Euro für einen Jungen"

Archivmeldung vom 20.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ein in Deutschland geborener "Asylbewerber" (Symbolbild)
Ein in Deutschland geborener "Asylbewerber" (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Handel mit Babys aus Nigeria boomt. Laut der Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer entstehen in dem westafrikanischen Land immer mehr sogenannte "Babyfabriken". "Junge Frauen, unter ihnen viele minderjährige Mädchen, werden in getarnten Gebäuden festgehalten, vergewaltigt und geschwängert, um die Babys dann zu verkaufen.

Menschenhändler vermitteln die Säuglinge nach der Geburt an kinderlose Paare aus der ganzen Welt", erläutert Erhumwunse Eghosa, Leiter der Hilfsorganisation in Nigeria. Die Käufer kämen auch aus Europa.

Stets machten sich die Händler die Armut und Unwissenheit der betroffenen Frauen zu nutze. Sie versprächen ihnen zum Beispiel eine gut bezahlte Arbeitsstelle, doch stattdessen würden die Frauen inhaftiert und zu "Gebärmaschinen" degradiert. Manche würden zum Sex gezwungen, andere seien bereits schwanger. Letztere seien "meist unverheiratete Mädchen, die sich aus Scham über die Schwangerschaft dazu überreden lassen, ihre Babys hier zur Welt zu bringen und sie dann abzugeben", so Eghosa.

Probleme, Käufer zu finden, gäbe es nicht. Die meisten Babys würden zwar zum Zweck illegaler Adoption gehandelt, aber auch Kindersklaverei, sexueller Missbrauch und Organhandel spielten bei dem "schmutzigen Geschäft" eine Rolle. Jungs werden laut den SOS-Kinderdörfern für rund 1000 Euro verkauft, Mädchen sind noch günstiger zu haben. Neben dem Kampf gegen die Armut, die als ursächlich für das Geschäftemachen mit den Babys gilt, fordern die SOS-Kinderdörfer eine schärfere strafrechtliche Verfolgung der Händler und der Käufer.

Baby-Handel in Afrika

Die meisten der bisher entdeckten Babyfabriken befinden sich in Südnigeria. Seit 2006 wurden allein hier beinahe 300 Frauen befreit. Allerdings ist der Handel mit Babys nicht allein auf Nigeria beschränkt, auch aus dem Tschad, Ägypten, Äthiopien, Ghana, Kenia, Liberia, Sierra Leone, Südafrika und Uganda wurden Fälle gemeldet.

Die SOS-Kinderdörfer setzen sich seit Jahrzehnten in zahlreichen Ländern gegen Kinderhandel ein, präventiv durch politische Arbeit und Aufklärungskampagnen, praktisch durch SOS-Familienhilfe: indem diese Form der Entwicklungshilfe Armut bekämpft, beugt sie Kinderhandel vor.

Quelle: SOS-Kinderdörfer weltweit (ots)

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