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Französischer Premierminister Ayrault fordert von Deutschland mehr Verständnis für Frankreich

Archivmeldung vom 14.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Jean-Marc Ayrault im März 2012
Jean-Marc Ayrault im März 2012

Foto: Flickr : jmayrault
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der französische Premierminister Jean-Marc Ayrault hat vor seinem Antrittsbesuch in Deutschland mangelnde Rücksichtnahme für die Probleme seines Landes beklagt. "Wir müssen noch mehr miteinander sprechen. Im Moment reicht das Verständnis vielleicht nicht aus", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". "Unsere deutschen Freunde sollten eines verstehen: Unser Gesellschaftsmodell basiert auf der sozialen Gerechtigkeit."

Ayrault wird zum Auftakt des SZ-Führungstreffens Wirtschaft im Adlon-Hotel in Berlin am Donnerstagmorgen eine Grundsatzrede über "Deutschland und Frankreich im neuen Europa" halten. Der "Süddeutschen Zeitung" sagte Ayrault vorab: "Die deutsch-französischen Beziehungen müssen von gegenseitigem Respekt geprägt sein". Frankreich habe auch eine Geschichte, ein Sozial- und Gesellschaftssystem, "an dem wir hängen."

Allein deutsche Inflationsängste dürften den Kurs in Europa nicht bestimmen. "Wenn wir in Europa vorankommen wollen, müssen wir unsere jeweiligen Probleme besser kennen, um gemeinsam Lösungen zu finden." In Deutschland gebe es in Bezug auf die Euro-Krise ein "Übermaß an Beunruhigung". Deutschland dürfe nicht nur eine Inflation fürchten, sondern auch eine Deflation. Deswegen müsse das Wachstum unterstützt werden und die Lage in Europa beruhigt werden. Sein Land habe die Bundesregierung in der Frage eines Ausschlusses Griechenlands aus der Euro-Zone umgestimmt. Ayrault sprach von einem "Sinneswandel". "Es liege im Interesse aller Europäer, mehr Solidarität zu zeigen." Andernfalls drohe ein Domino-Effekt.

Vorbild sei Deutschland für Frankreich bei der Sozialpartnerschaft. Seine Regierung wolle ähnliche Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern schaffen, wie sie in Deutschland bestehen. Ayrault kündigte zudem eine Rentenreform an, die die steigende Lebenserwartung berücksichtigt.

Im Hinblick auf die Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages kündigte Ayrault eine Erhöhung des Budgets des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) an. Das DFJW lebt seit seiner Gründung im Jahr 1962 von demselben Etat. Ayrault sagte, er wolle zudem Initiativen zur Zusammenarbeit in der Energie- und in der Verteidigungspolitik lancieren.

Auch in der Autoindustrie müssten Deutsche und Franzosen "besser kooperieren". Er sprach sich darüber hinaus für eine europäische Industriepolitik aus. "Wir brauchen nicht weniger Europa, sondern mehr", sagte Ayrault. "Ich bin überzeugt, dass unsere Partnerschaft entscheidend ist für das gute Funktionieren Europas. Wir sollten gemeinsam vorangehen und Lösungen finden, nicht um sie den anderen aufzudrücken, sondern um Europa zu dienen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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