Klein warnt nach Attentat in Washington vor Nachahmern
Nach dem tödlichen Angriff auf Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington fordert der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, einen besseren Schutz für jüdische Einrichtungen in Deutschland. "Es steht zu befürchten, dass solche Taten Nachahmer finden, auch auf unseren Straßen", sagte Klein den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Wir sollten daher als Gesellschaft sensibilisiert sein, und die
Sicherheitsmaßnahmen für jüdische Einrichtungen sollten auch in
Deutschland verstärkt werden."
Vieles deutet auf eine
antisemitische Motivation des Täters von Washington hin, führte Klein
aus. "Das zeigt einmal mehr die tödliche Dimension von israelbezogenem
Antisemitismus." Dieser führe immer wieder dazu, dass Juden weltweit zum
Ziel von gewalttätigem Hass werden.
Die Gewerkschaft der Polizei
(GdP) fordert unterdessen Konsequenzen für den Schutz jüdischer
Menschen in Deutschland und mehr Polizisten. "Solche Vorfälle entfalten
eine unmittelbare Wirkung auf die polizeiliche Bewertung der
Schutzmaßnahmen für jüdische Einrichtungen in der Bundesrepublik", sagte
GdP-Chef Jochen Kopelke der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe).
Er
forderte mehr Polizisten und stärkere Sicherheitsbehörden. "Die
Regierung muss eine ausfinanzierte Strategie zur Extremismusbekämpfung
vorlegen, um solche verheerenden und gefährlichen Entwicklungen zu
verändern." Insbesondere der Radikalisierung über das Smartphone und den
Gewaltstraftaten müssten umgehend wirkende Maßnahmen folgen. Und auch
die Justiz müsse reagieren.
"Mit speziellem Blick auf den
wachsenden Antisemitismus in Deutschland braucht es schnelle und harte
Gerichtsurteile", sagte Kopelke. In Washington waren zuvor zwei
Mitarbeiter der israelischen Botschaft erschossen worden, darunter ein
Deutsch-Israeli.
Quelle: dts Nachrichtenagentur