GdP hofft auf Last-Minute-Grenzdeal zwischen Berlin und Warschau

Bild: Eigenes Werk /SB
Kurz vor dem offiziellen Start systematischer Kontrollen Polens an der Grenze zu Deutschland hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Hoffnung geäußert, dass sich beide Seiten doch noch auf ein gemeinsames Vorgehen verständigen und größere Verwerfungen im Umgang mit Migranten ausbleiben.
Der Vorsitzende des GdP-Bereichs Bundespolizei, Andreas Roßkopf, sagte
den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben), Polen habe seine
Unzufriedenheit mit den intensivierten Grenzkontrollen Deutschlands
sowie der Zurückweisung von Schutz- und Asylsuchenden immer wieder
deutlich gemacht. "Nun haben wir als GdP große Bedenken, dass ab Montag
ein Hin- und Herschieben von Migranten entstehen könnte. Dies wäre eine
Situation, welche es dringend zu vermeiden gilt. Wir sprechen hier von
Menschen, welche nicht zum Spielball von Politik werden dürfen."
Roßkopf
sagte zugleich: "Uns ist bekannt, dass aktuell intensive Gespräche
zwischen den deutschen und polnischen Behörden geführt werden, in der
Hoffnung, dass diese noch zu vernünftigen Ergebnissen führen werden."
Die Bundespolizei müsse verbindlich wissen, "wann und in welcher
Situation wir Menschen an den Binnengrenzen so zurückweisen können,
sodass diese auch wie abgesprochen durch die Nachbarländer
zurückgenommen werden". Auf den Montag blicke man "mit großer Sorge".
Polen
hatte angekündigt, ab Montag systematische Kontrollen an der Grenze zu
Deutschland vorzunehmen. Teilweise begannen diese schon am Wochenende.
Das Vorgehen ist eine Reaktion auf den Umstand, dass Deutschland bereits
seit Herbst 2023 Einreisende aus Polen kontrolliert und die neue
Bundesregierung das Vorgehen sogar noch verschärft hat. Ziel ist es, die
irreguläre Migration einzudämmen. Die Folge sind oft lange Staus an der
polnischen Grenze, was den freien Personen- und Warenverkehr erheblich
beeinträchtigt. Durch die neuen polnischen Grenzkontrollen, die zunächst
bis zum 5. August befristet sind, könnte sich die Situation weiter
verschärfen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur