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Griechenland-Krise könnte Flächenbrand auslösen

Archivmeldung vom 05.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Spanien als neuer Krisenherd. Bild: pixelio.de, Martina Taylor
Spanien als neuer Krisenherd. Bild: pixelio.de, Martina Taylor

Die Angst um die dramatisch in finanzielle Schieflage geratenen EU-Länder Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien hat in der Nacht auf heute, Freitag, neben Verkaufswellen auch zu massiven Risikoaufschlägen bei Kreditderivaten geführt. Viele Börsen in Südeuropa und Asien gaben deutlich nach. Vor allem der Euro steht auf der Verkaufsliste.

Somit fiel die Gemeinschaftswährung innerhalb nur weniger Stunden auf 1,36 Dollar und markiert damit das tiefste Währungsniveau seit Mai 2009. Insider befürchten nun sogar einen Dominoeffekt.

Koordiniertes Eingreifen gefragt

"Ob die aktuelle Verschuldungsproblematik der EU-Krisenländer einen Flächenbrand bewirkt und sich auf Bankensysteme und erneut auch auf die Konjunktur auswirken könnte, ist schwer abzuschätzen. Jetzt müssen die EZB sowie die einzelnen Regierungen besonnen agieren", sagt Jan Vrbsky von der Baader Wertpapierhandelsbank auf Nachfrage von pressetext. Dass die Lage durchaus ernst ist, zeigt sich daran, dass sich die Aufschläge auf fünfjährige Kreditderivate, sogenannte Credit Default Swaps (CDS), derzeit ausweiten.

Allein die CDS von Portugal kletterten von 229 auf 238 Basispunkte. Spaniens CDS weiteten sich von 170 auf 182 und Griechenlands von 427 sogar auf 444 Basispunkte aus. Das bedeutet für Investoren, dass diese 444.000 Euro pro Jahr zahlen müssen, um zehn Mio. Euro Anleihen aus Griechenland zu versichern. Weil viele der Marktteilnehmer verkaufen wollen, herrscht eine große Aktivität am Markt vor, was zu hoher Volatilität führt. "Wenn sich die Anleihen-Märkte stabilisieren lassen, dann sinkt auch die Gefahr für die Aktienmärkte", meint Vrbsky.

Spanien gefährlicher Krisenkandidat

Die schlechten Nachrichten aus Europa haben unterdessen längst nicht nur die Anleger in der Eurozone verunsichert, sondern auch in New York und Tokio für stark fallende Börsenindizes gesorgt. In Portugal fiel der Leitindex PSI gestern zu Handelsschluss um rund sechs Prozent, kaum weniger verloren die Börsenbarometer in Madrid und Athen. In New York büßte der Dow Jones 260 Punkte ein und rutschte zeitweise sogar unter die Marke von 10.000 Zählern. Auch Asien reiht sich ein. Der MSCI-Asia-Pacific-Index fiel 2,5 Prozent auf 114,72 Zähler.

Unterdessen rechnen Fachleute damit, dass von Spanien eine viel größere Gefahr ausgeht als von Griechenland. Denn die Wirtschaft sei im Vergleich viereinhalbmal so groß. Obwohl die spanische Staatsverschuldung noch kein so großes Ausmaß wie die der Griechen erreicht hat, stehen die Zeichen auf Sturm. Aktuellen Prognosen des Internationalen Währungsfonds nach wird Spanien als einziges größeres Land in der EU dieses Jahr kein Wachstum erzielen. Auch die Arbeitslosenzahl überstieg in Spanien zuletzt die historische Marke von vier Millionen.

Quelle: pressetext.deutschland (Florian Fügemann)

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