Von der Leyen kündigt Zahlungsstopp an Israel an
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat in ihrer Rede zur Lage der Europäischen Union scharfe Sanktionen gegen Israel vorgeschlagen. "Was in Gaza geschieht, ist inakzeptabel", sagte sie am Mittwoch im EU-Parlament in Straßburg. Europa müsse mehr tun. Viele Mitgliedstaaten hätten bereits eigenständig Maßnahmen ergriffen.
"Wir haben vorgeschlagen, Teile unserer Horizon-Finanzierung
auszusetzen. Aber dies ist ohne Mehrheit blockiert." Diese Blockade
müsse man überwinden. "Wir können es uns nicht leisten, gelähmt zu
sein."
"Deshalb werde ich ein Maßnahmenpaket vorschlagen, um
einen Weg nach vorne zu finden", kündigte von der Leyen an. Die
Kommission werde demnach alles tun, was sie allein tun könne. "Wir
werden unsere bilaterale Unterstützung für Israel aussetzen. Wir werden
alle Zahlungen in diesen Bereichen einstellen, ohne unsere Arbeit mit
der israelischen Zivilgesellschaft zu beeinträchtigen."
Zudem
werde man dem Rat Sanktionen gegen extremistische Minister und
gewalttätige Siedler vorschlagen sowie eine teilweise Aussetzung des
Assoziierungsabkommens in Handelsfragen vorschlagen. "Ich bin mir
bewusst, dass es schwierig sein wird, eine Mehrheit zu finden. Und ich
weiß, dass jede Maßnahme für die einen zu viel und für die anderen zu
wenig sein wird", so die EU-Kommissionschefin. "Aber wir alle müssen
unsere Verantwortung übernehmen: das Parlament, der Rat, die
Kommission."
Die CDU-Politikerin kündigte darüber hinaus an,
nächsten Monat eine Gebergruppe für Palästina einzurichten,
einschließlich eines speziellen Instruments für den Wiederaufbau des
Gazastreifens. Dies werde eine internationale Initiative mit regionalen
Partnern sein. "Und sie wird auf der Dynamik der von Frankreich und
Saudi-Arabien organisierten Konferenz in New York aufbauen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur