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Afrika-Experte Klute kritisiert Neokolonialismus Frankreichs Mali ist fruchtbarer Boden für dschihadistische Gruppen

Archivmeldung vom 01.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Ministerio de Defensa, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Ministerio de Defensa, on Flickr CC BY-SA 2.0

Die französische Militärintervention im von Konflikten erschütterten Mali hat das nach Ansicht des Afrika-Experten Georg Klute kaum stabilisieren können. »Aus den befristeten Interventionen hat sich ein Dauereinsatz entwickelt«, sagte der Bayreuther Ethnologie-Professor der in Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland«.

 »Aus der Operation 'Barkhane' wurde einer internationale Sicherheitstruppe für den Sahel entwickelt, um die französischen Wirtschaftsinteressen dort abzusichern: Mali, Niger, Tschad. Das ist eine Form von Neokolonialismus. So werden die Uranminen in Niger nicht zuletzt von der französischen Armee beschützt. Diese Entwicklung ist beunruhigend.«

Unlängst war der Ausnahmezustand in Mali um acht Monate verlängert worden. »Mali ist nicht besonders stabil. In der Regierung von Präsident Ibrahim Boubacar Keïta gibt es zwei Tendenzen: Falken und Tauben. Teile der Regierung in Bamako haben die Rückeroberung des Nordens mit militärischen Mitteln noch nicht aufgegeben«, sagte Klute.

»Es gibt in der Region viele Konfliktlinien um Ressourcen, beispielsweise um Land zwischen nomadisierenden Pastoralisten der Fulbe und Ackerbauern der Bambara. Diese Konflikte, verbunden mit der Tradition der Theokratie, die dort einem fundamentalen Islam entsprach und in der Rückschau harmonisch verklärt wird, bilden einen fruchtbaren Boden für dschihadistische Gruppen, wie sie in Mali in mehrfacher Ausfertigung ihr Unwesen treiben«, so Klute, der seit 1973 zur Sahel-Region forscht.

Quelle: neues deutschland (ots)

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